Beschreibung
Nach einem Jahr Jugend-Feldforschung ist Johannes Lohmer reif fürs Sanatorium. Brav feiert er mit Frau, Hund und Schwiegermutter Weihnachten - es wird fürchterlich. Der deprimierte Ex-Popautor fragt sich: Wer bin ich, wo komme ich her, warum hänge ich mich an fremder Leute Familien und habe keine eigene? Er beginnt Dokumente zu wälzen, besucht die letzten lebenden Verwandten und erfährt, wer die Lohmers wirklich waren. Mehr noch: Früher scheint nichts so gewesen zu sein, wie Guido Knopp es uns erzählt hat. Daraufhin erzählt Jolo seinem Verlag, er schreibe einen Roman à la 'Buddenbrooks'. Ein Kinofilm öffnet ihm schließlich die Augen: Ahnenforschung ist nirgendwo so schön wie im Land der lebenden Toten, das von alt gewordenen Babyboomern angeführt wird, die nichts davon wissen (wollen), daß sie alt sind - so wie Zombies nicht wissen, daß sie tot sind.
Autorenportrait
Joachim Lottmann, geboren 1959 in Hamburg, studierte Theatergeschichte und Literaturwissenschaft in Hamburg. 1987 erschien bei KiWi sein literarisches Debüt 'Mai, Juni, Juli', das als erster Roman der deutschen Popliteratur gilt. Lottmans zweiter Roman 'Deutsche Einheit' erschien 1999, es folgten bislang sieben weitere Bücher bei KiWi, am erfolgreichsten 'Die Jugend von heute' (2004), 'Der Geldkomplex' (2009) und 'Endlich Kokain' (2014). 2010 nahm Lottmann den Wolfgang-Koeppen-Preis entgegen. Der Autor schreibt u.a. für taz, FAS und Welt und lebt in Wien.
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