Die Macht der Gewohnheit

Warum wir tun, was wir tun

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783492304078
Sprache: Deutsch
Umfang: 430 S.
Format (T/L/B): 2.7 x 18.8 x 12 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Anleitung zum Umdenken - Routinen und Gewohnheiten erfolgreich verändern Gewohnheiten besitzen eine ungeheure Macht. Doch wie kommen sie zustande? Und: Haben wir unsere Gewohnheiten noch im Griff? Charles Duhigg kennt die positive Macht der Routine, aber auch die dunklen Seiten der Gewohnheit. Er beleuchtet Forschung und Alltag und erklärt, warum einige Menschen es schaffen, über Nacht mit dem Rauchen aufzuhören, oder weshalb das Geheimnis sportlicher Höchstleistung in antrainierten Automatismen liegt. Nicht zuletzt schildert er, wie Konzerne Millionen ausgeben, um unsere Angewohnheiten für ihre Zwecke zu manipulieren. Der Autor beleuchtet die verschiedenen Aspekte: Wie bilden sich unsere Angewohnheiten? Können bestehende Verhaltensweisen durch Willenskraft und Selbstdisziplin verändert werden? Wie können Unternehmen und Organisationsstrukturen automatisierte Muster durchbrechen? Wie lässt sich die Dynamik von Menschenmassen beeinflussen? 'Als Sie heute Morgen aufgewacht sind, was haben Sie da als Erstes getan? Sind Sie unter die Dusche gehüpft, haben Sie Ihre E-Mails durchgesehen? Haben Sie Zähne geputzt, bevor Sie sich abgetrocknet haben, oder danach? Haben Sie zuerst den linken oder den rechten Schuh gebunden? Welchen Weg sind Sie zur Arbeit gefahren? Haben Sie, als Sie an Ihren Schreibtisch kamen, zuerst die E-Mails gecheckt, mit einem Kollegen geplaudert oder eine SMS geschrieben?  . über 40 Prozent unserer täglichen Handlungen beruhen nicht auf bewussten Entscheidungen, sondern sind Gewohnheiten.' Charles Duhigg Mit zahlreichen Tipps und praktischen Beispielen Verblüffende Erkenntnisse aus der Hirnforschung und Psychologie

Autorenportrait

Charles Duhigg arbeitet als Wirtschaftsredakteur und investigativer Journalist für die 'New York Times' und das 'Times Magazine'. Er hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten und war 2009 Finalist für den Pulitzer Prize. Er tritt regelmäßig in TV und Radio auf.

Leseprobe

Vorwort Gewohnheiten als Therapie   Sie war für die Wissenschaftler die ideale Testperson. Laut Akte war Lisa Allen 34 Jahre alt, sie hatte mit sechzehn zu rauchen und zu trinken angefangen und die meiste Zeit ihres Lebens Probleme mit Übergewicht gehabt. Als sie Mitte zwanzig war, hatte sie über 10 000 Dollar Schulden und bekam Besuch von diversen Inkassobüros. Ein alter Lebenslauf verriet, dass ihr längstes Arbeitsverhältnis kaum ein Jahr gedauert hatte.  Die Frau, die den Forschern heute gegenübersaß, war aber schlank und quirlig, mit den durchtrainierten Beinen einer Läuferin. Sie sah zehn Jahre jünger aus als auf den Fotos in ihren Unterlagen, und sie wirkte sportlicher als jeder andere im Raum. Laut dem jüngsten Bericht in ihrer Akte hatte Lisa keine Schulden, sie trank nicht mehr und arbeitete seit 39 Monaten in einem Büro für Grafikdesign.  'Wann haben Sie zuletzt geraucht?' war die erste einer ganzen Reihe von Fragen, die Lisa jedes Mal beantworten musste, wenn sie dieses Labor außerhalb von Bethesda, Maryland, aufsuchte. 'Vor fast vier Jahren', antwortete sie dem zuständigen Arzt, 'und ich habe seitdem dreißig Kilo abgenommen und bin einen Marathon gelaufen.' Sie hatte mittlerweile mit dem Studium angefangen und ein Haus gekauft. Es war viel passiert in der Zwischenzeit. Unter den anwesenden Forschern waren Neurologen, Psychologen, Genetiker und ein Soziologe. In den vergangenen drei Jahren hatten sie, finanziert durch Gelder der National Institutes of Health, Lisa und über zwei Dutzend andere ehemalige Raucher, Esssüchtige, Alkoholiker, Kaufsüchtige und Menschen mit anderen destruktiven Angewohnheiten auf Herz und Nieren untersucht. Die Studienteilnehmer hatten eines gemeinsam: Sie hatten ihr Leben in relativ kurzer Zeit von Grund auf umgekrempelt. Die Forscher wollten verstehen, wie ihnen das gelungen war. Daher kontrollierten sie die Vitalparameter ihrer Probanden, sie installierten Videokameras in ihren Häusern, um ihren Tagesablauf zu beobachten, sie sequenzierten bestimmte Abschnitte ihrer DNA und erfassten mit Hilfe von Geräten, die die Vorgänge im Gehirn in Echtzeit abbilden, den Blutfluss und die elektrische Aktivität im zentralen Nervensystem, während die Probanden der Versuchung von Zigarettenrauch oder üppigen Mahlzeiten ausgesetzt waren. Die Forscher wollten herausfinden, wie Gewohnheiten auf neurologischer Ebene funktionieren - und wie man sie verändern kann. 'Ich weiß, dass Sie diese Geschichte schon ein Dutzend Mal erzählt haben', sagte der Arzt zu Lisa, 'aber einige meiner Kollegen kennen sie nur aus zweiter Hand. Würde es Ihnen etwas ausmachen, noch einmal zu schildern, wie Sie von den Zigaretten losgekommen sind?' 'Gern', sagte Lisa. 'Es begann in Kairo.' Der Urlaub sei eine etwas überstürzte Entscheidung  gewesen, fuhr sie fort. Ein paar Monate zuvor war ihr Mann von der Arbeit nach Hause gekommen und hatte verkündet, dass er sie wegen einer anderen Frau verlassen werde. Lisa brauchte eine Weile, um die Nachricht zu verarbeiten und sich mit der Tatsache abzufinden, dass er sich scheiden lassen wollte. Sie durchlebte eine Phase der Trauer, dann eine Zeit, in der sie ihn zwanghaft ausspionierte, seiner neuen Freundin in der ganzen Stadt nachstellte, sie nach Mitternacht anrief und einfach auflegte. Dann kam der Abend, an dem Lisa betrunken im Haus seiner Freundin aufkreuzte, an die Tür schlug und schrie, sie werde die Wohnung abfackeln. 'Mir ging es damals ziemlich schlecht', sagte Lisa. 'Ich wollte schon immer mal die Pyramiden sehen, und ich hatte den Dispo meiner Kreditkarten noch nicht ausgeschöpft, also.' An ihrem ersten Tag in Kairo wachte Lisa im Morgengrauen vom Gebetsruf auf, der von einer nahegelegenen Moschee herüberschallte. In ihrem Hotelzimmer war es stockfinster. Halb blind und ermattet vom Jetlag, griff sie nach einer Zigarette.  Sie war so desorientiert, dass sie zunächst - bis sie den Geruch von versengtem Plastik wahrnahm - nicht bemerkte, dass sie einen Kugelschreib

Schlagzeile

Warum tun wir eigentlich, was wir tun?>