Beschreibung
Die Debatten über Bildung und Erziehung sowie deren Sinn und Zweck haben Konjunktur. Obwohl unter einem allgemeinen Vorzeichen der Kritik stehend, spielt eine materialistische Bildungstheorie und -praxis in diesen Debatten keine Rolle mehr.Noch in den 1970er Jahren gingen von der kritischen Theorie der Bildung, Erziehung und Pädagogik entscheidende Impulse aus; mit kritischen Konzepten wie 'materialistische Bildungstheorie' oder 'dialektische Pädagogik' konnte das humanistische Bildungsideal auch praktisch aktualisiert werden (antiautoritäre Erziehung, Kinderladenbewegung, freie Schulen etc.). Allerdings sind solche gesellschaftlichen Interventionen heute restlos integriert, die kritischen Motive weitgehend absorbiert, entschärft oder schlechterdings vergessen. Eingebettet in eine kritische Begriffs- und Gesellschaftsanalyse rekonstruiert die Studie historisch und systematisch dieses 'Scheitern', beleuchtet aber auch das 'Machbare' einer materialistischen Bildungstheorie und -praxis.
Autorenportrait
Roger Behrens hat Philosophie, Soziologie, Medizin-Soziologie und Kunsttheorie in Hamburg, Berkeley und Maastricht studiert und arbeitet heute als Lehrauftragter in Hamburg und Autor.