Beschreibung
Anstatt die Herkunft von Leibniz Monadenkonzept in rezeptionsgeschichtlicher Perspektive nachweisen zu wollen, erklärt die vorliegende Studie die offensichtliche Präsenz und Virulenz des Monadenbegriffs im 17. und 18. Jahrhundert selbst zu ihrem Untersuchungsgegenstand. Sie rekonstruiert den frühneuzeitlichen Bildungskanon zum Pythagoreismus, in dem der Monadenbegriff tradiert worden ist, und analysiert vor diesem Hintergrund die monadologischen Philosophien von Gottfried Wilhelm Leibniz, Christian Wolff und Andreas Clavius. An reichem Quellenmaterial zeigt sie, wie die ahistorisch argumentierenden Monadologien von Leibniz und Wolff von deren Zeitgenossen rehistorisiert bzw. "repythagoreisiert", in das Raster des Antike-Moderne-Verhältnisses verortet und auf diese Weise evaluiert worden sind. Ein die Studie beschließender Ausblick fasst die Ergebnisse zusammen und weist selektiv auf die Wege der Monaden in die Moderne hin.
Autorenportrait
Studium der Philosophie und Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin, Promotion und Habilitation in Philosophie. Zur Zeit Mitarbeiter am Interdisziplinären Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und Editor der Korrespondenz zwischen Christian Wolff und Ernst Christoph Graf von Manteuffel.
Forschungsschwerpunkte: Leibniz-Rezeption, Aufklärungsphilosophien, Probleme, Methoden und Narrative der philosophiegeschichtlichen Historiographie; Philosophie der Philosophiegeschichte, Philosophie-, Wissens- und Wissenschaftsgeschichte von der Frühen Neuzeit bis in die Moderne.
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