Handlung als Wirkung

Perlokutionen und perlokutionäre Interaktion in der russischen Sprach- und Kommunikationsgeschichte, Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Geistes- und sozialwissenschaftliche Klasse

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783515131483
Sprache: Deutsch
Umfang: 83 S., 9 s/w Illustr., 7 farbige Illustr., 16 Illu
Auflage: 1. Auflage 2021
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Kommunikation hat Wirkungen: Sie kann unter anderem erfreuen, beleidigen, überzeugen oder abschrecken. Sprechhandlungen mit intendierter Wirkung werden als Perlokutionen bezeichnet. Sie sind überwiegend transaktional, die Rezipientinnen und Rezipienten sind also in unterschiedlicher Intensität am Zustandekommen von beabsichtigten Reaktionen beteiligt. Jede Sprache verfügt über zahlreiche axiologisch positive (z.B. überzeugen, trösten) oder negative (z.B. überreden, aufhetzen) Verben, mit denen der Grad der Transaktionalität und die Aufrichtigkeit kommunikativer Handlungen beurteilt werden. Diese Bewertungen prägen Epochen der Sprach- und Kommunikationsgeschichte - im Russischen gilt das besonders für die Kirchenspaltung im 17. Jahrhundert (Raskol), die höfische Kommunikation im 18. Jahrhundert (Ekaterina II) und die radikale Kommunikationskritik im späten 19. Jahrhundert (Lev Tolstoj). Eine Besonderheit des 20. Jahrhunderts stellt die Entwicklung perlokutionärer Diskurse in Gestalt von Propaganda und Werbung dar, gegen die in den ersten Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts in Formen der Ironisierung, Rap, Punk (Pussy Riot) perlokutionäre Gegendiskurse geführt werden.