Beschreibung
Wie steht es um die Bürgerrechte jener, die körperlich oder geistig behindert sind? Wie lassen sich gerechte und menschenwürdige Bedingungen über nationale Grenzen hinweg durchsetzen? Und: Auf welche Weise können wir unseren Umgang mit Tieren in unsere Vorstellungen von sozialer Gerechtigkeit einbeziehen? Diese vom theoretischen Mainstream bislang sträflich vernachlässigten, aber in praktische Hinsicht außerordentlich relevanten Fragen stehen im Zentrum der großangelegten Theorie der Gerechtigkeit, wie sie die amerikanische Philosophin Martha C. Nussbaum in "Grenzen der Gerechtigkeit" entwickelt. Nussbaum weist nach, daß insbesondere die einflußreiche Idee des Gesellschaftsvertrags in der von John Rawls ausgearbeiteten Fassung sich in bezug auf diese Problemlagen als unzulänglich erweist, da sie auf einem Vertrag unter Gleichen beruht und somit Gerechtigkeitsfragen unter Ungleichen nicht angemessen behandeln kann. In sowohl kritischer als auch konstruktiver Absicht lotet Nussbaum die Grenzen klassischer Gerechtigkeitstheorien aus, unterzieht politische Prinzipien einer gründlichen Revision und läßt eingefahrene Konzepte der sozialen Kooperation, der Würde und der transnationalen Gerechtigkeit in neuem Licht glänzen. Mittels ihres berühmten Fähigkeitenansatzes entwirft sie eine veritable Utopie globaler Gerechtigkeit, die aber stets Maß nimmt an denjenigen, für die sie gelten soll.
Autorenportrait
Martha C. Nussbaum ist Philosophin und Professorin für Rechtswissenschaft und Ethik an der Universität von Chicago und lehrte an zahlreichen Universitäten in Nordamerika und Europa. Sie ist Mitglied der American Philosophical Association und der American Academy of Arts and Sciences. Für ihr Werk wurde sie mit über dreißig Ehrendoktorwürden ausgezeichnet. 2009 erhielt sie mit dem vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) verliehenen A.SK Social Science Award einen der weltweit höchstdotieren Preise für Sozialwissenschaften.
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