Beschreibung
Franz Maciejewski führt zwei bislang ebenso unverstandene wie unverbundene Stränge der Freud-Biographik zusammen: auf der einen Seite die obsessive Beschäftigung Freuds mit der Figur des Moses, auf der anderen Seite die für Freud anhaltend traumatische Wirkung des frühen Todes seines Bruders Julius. Die Verknüpfung dieser beiden Momente gelingt durch den Nachweis, dass Freuds Bruder mit zweitem Namen Moses geheißen hat. Dies führt zu einem völlig neuen Blick auf die freudschen Studien 'Der Moses des Michelangelo' und 'Der Mann Moses und die monotheistische Religion'. Wie in einem Vexierbild wird hinter den kunst- und religionsgeschichtlich eingeführten Moses-Gestalten die Imago des früh verstorbenen Bruders sichtbar. Die Erkenntnis, dass Freud offensichtlich lebenslang unter dem Bann eines Moses-Komplexes stand, erzwingt eine Neuinterpretation der Moses-Arbeiten.Im Zuge seiner Nachforschungen weist Franz Maciejewski außerdem nach, dass Freud tatsächlich ein Liebesverhältnis mit seiner Schwägerin Minna Bernays hatte, was Gerüchte immer wieder unterstellt hatten.
Autorenportrait
geb. 1946Zusatzausbildung in PsychoanalyseBerufliche Stationen u. a.: Universität Gießen, René-Descartes-Universität Paris, Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma Heidelberg. Bis 2005 Leiter eines Forschungsprojekts 'Erinnerungsrituale des Holocaust' im Sonderforschungsbereich 'Ritualdynamik' der Universität Heidelberg.
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