Dimensionen systemischer Familienrekonstruktion

Lebensentwürfe in familiärem, historischem und politischem Kontext

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783525453810
Sprache: Deutsch
Umfang: 241 S., 12 Fotos, 12 Abb.
Format (T/L/B): 1.6 x 20.5 x 12.3 cm
Auflage: 1. Auflage 2017
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Individuelle Lebensentwürfe werden im Kontext gesellschaftlicher, historischer und politischer Prozesse entwickelt. Weil diese Prozesse auch von kollektiven, traumatischen bzw. traumatisierenden Ereignissen und Perioden (wie Krieg) geprägt sind, stoßen Individuen und Familien hier immer wieder an die Grenzen der Überforderung. Mit anderen Worten: Kollektive Traumatisierung bedarf kollektiver Möglichkeiten ihrer Aufarbeitung - auch aus psychotherapeutischen Erwägungen. Die Seele eines Einzelnen, aber auch die 'Familienseele' ist damit überfordert, Ereignisse wie den Ersten oder Zweiten Weltkrieg mit all seinen katastrophalen Anteilen (Gewalt, Vernichtung, Verlust) individuell zu verarbeiten. Familienrekonstruktion ist vor diesem Hintergrund als Beitrag zur kollektiven Aufarbeitung zu verstehen. Natürlich erklären kollektive Themen nicht ausschließlich individuelle Entwicklung; natürlich ist immer auch die Frage, wie sich der familiäre Mikrokosmos entwickelt hat, mit welchen Ressourcen und Nöten Mutter und Vater ihre Beziehung und die Elternschaft angetreten haben. Und es ist immer die Frage, welche (subjektiven) Entbehrungen, Enttäuschungen und Verletzungen das genau in dieser Familie groß werdende Kind einladen, sich mit den großen, kollektiven Themen zu beschäftigen oder eben weniger oder auch gar nicht. An der Schnittstelle individueller und gesellschaftlicher Entwicklung gehört der Einzelne in den Fokus einer Psychotherapie, die sich auch als (friedens-)politische Arbeit begreift, wie die Autoren es tun. Verknüpft mit sehr persönlichen Einblicken geben Tobias von der Recke und Ursula Wolter-Cornell Auskunft über ihre Arbeit als systemische Familientherapeuten. Sie klären die Methode der systemischen Familienrekonstruktion, ihre therapeutische Wirksamkeit und benennen das Handwerkszeug, auf das es ankommt. Zahlreiche Fallbeispiele veranschaulichen und erleichtern den Transfer in die Praxis.

Autorenportrait

Ursula Wolter-Cornell ist Sozialwissenschaftlerin, Systemische Therapeutin/Familientherapeutin (DGSF), Systemische Supervisorin (DGSF) und Organisationsberaterin. Sie ist Mitbegründerin, Leiterin und Lehrende des Hamburgischen Instituts für Systemische Weiterbildung, HISW.