Beschreibung
Auch wenn 'Skepsis' in Sigmund Freuds Begriffsrepertoire keine explizite Rolle spielt, wissen wir von ihm, dass er die wissenschaftliche Skepsis für unerlässlich hielt und sich hinsichtlich der Entwicklung der Kultur selbst für einen Skeptiker bzw. Pessimisten hielt. Die Psychoanalyse der Gegenwart erweckt den Eindruck, als richte sie ihren skeptischen Blick, im Gegensatz zu Freud, eher auf die klinische Praxis als auf den Lauf der Welt. Demgegenüber zeigen die Beiträge dieses Bandes, dass die psychoanalytische Skepsis unteilbar ist: Sie zielt auf den therapeutischen Prozess, den Aufbau des Wissens, auf Kultur und Gesellschaft, auf Religion und Erziehung und schließt das Selbstverständnis des Analytikers wie der Psychoanalyse als Organisation mit ein.
Autorenportrait
- geboren 1937- 1957 bis 1959 Pädagogische Hochschule Augsburg- ab 1959: Lehrer an Grund- und Hauptschulen- 1961 bis 1966 Studium der Pädagogik, Philosophie und Neueren Geschichte an der Universität München- 1968 bis 1974: Wissenschaftlicher Assistent an der Pädagogischen Hochschule Bamberg- seit 1974: Professor für Historische und Systematische Pädagogik an den Universitäten Erlangen-Nürnberg (bis 1981) und Innsbruck (bis 2002)- 1988 bis 1997: Ausbildung zum Psychoanalytiker in Innsbruck, danach in eigener Praxis tätig- 1998 bis 2002: Gründungsdekan der Fakultät für Bildungswissenschaften Bozen/Brixen- 2002: Eintritt in den Ruhestand