Beschreibung
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Träumen und ihrer (Be-)Deutung in den christlichen Apokryphen. Texte, die Träume schildern oder sich mit ihnen auseinandersetzen, werden aufgeführt, die einzelnen Schriften kurz vorgestellt. Träume erscheinen dabei nicht selten als literarisches Gestaltungsmittel. Dennoch stehen ihnen die antiken Autoren meist ambivalent, z.T. auch ablehnend gegenüber. Besonders symbolhafte oder ausgeschmückte Träume sind eher selten. Drei Traumtexte werden exegetisch ausführlich untersucht und tiefenpsychologisch gedeutet. Dabei wird aufgezeigt, dass moderne Traumdeutungstheorie durchaus auf antike Texte anwendbar ist, und sich das Unbewusste auch in (lediglich) literarisch überlieferten Träumen niederschlägt. Ziel ist es, Einblicke in die seelische Verfasstheit früher Christinnen und Christen zu erlangen. Eine zentrale Beobachtung ist z. B., dass stark asketisch ausgerichtete Schriften Träume überliefern, in denen sexuell aufgeladene Motive begegnen.
Autorenportrait
Dr. des. Theol. Paulus Enke ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Neutestamentliche Wissenschaft an der Universität Leipzig.
Schlagzeile
Anhand von Traumtexten aus fast 20 christlichen Apokryphen stellt Paulus Enke die Frage nach den 'Nachtseiten' des frühen Christentums. Das Werk untersucht Träume exegetisch und deutet sie tiefenpsychologisch.>