Beschreibung
Krönungen und Kniefälle, Prozessionen, Sitzordnungen und Handschläge - Rituale und symbolische Handlungen sind selbstverständliche Ereignisse in unserem politischen und gesellschaftlichen Leben. Ob heute ein Staatspräsident vereidigt oder ein Papst gewählt wird, ein Parteitag eröffnet oder ein Jubiläum gefeiert wird - Rituale der Macht sind allgegenwärtig und über die Medien täglich präsent. Vom Mittelalter bis zur Französischen Revolution hatten sie noch eine ungleich größere Bedeutung für die Gesellschaft als heute. >Spectacula< waren sie, weil sie wie auf einer Bühne vor Zuschauern aufgeführt wurden und aus dem alltäglichen Handeln feierlich herausgehoben waren. Sie machten jemanden zum König, Bischof, Bürgermeister oder Doktor; sie stifteten ein Bündnis oder sogar Frieden. Indem Rituale den Status einzelner Individuen veränderten, bekräftigten sie zugleich die Beständigkeit der gesellschaftlichen Ordnung. Der opulent ausgestattete Band zeigt 1000 Jahre europäische Ritualgeschichte anhand einführender Beiträge und zahlreichen Abbildungen. Rund 250 hochrangige Kunstwerke internationaler Sammlungen, wie aus dem Kunsthistorischen Museum Wien, dem Victoria & Albert Museum London oder der Bayerischen Staatsbibliothek München, sind erstmalig unter dieser Fragestellung versammelt.
Autorenportrait
Gerd Althoff, geb. 1943, ist Professor für mittelalterliche Geschichte an der Universität Münster. Jutta Götzmann, geb. 1965, ist Kunsthistorikerin und derzeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Kuratorin der Ausstellung 'Spektakel der Macht' an der Universität Münster. Matthias Puhle, geb. 1955, ist Direktor des Kulturhistorischen Museums Magdeburg und Professor für Stadtgeschichte und Geschichtskultur an der Universität Magdeburg. Barbara Stollberg-Rilinger, geb. 1955, ist Professorin für die Geschichte der Frühen Neuzeit in Münster und Trägerin des Leibniz-Preises.