Beschreibung
Zu seinen Lebzeiten gehörte der Tübinger Dogmatiker Karl Adam zu den bekanntesten und einflussreichsten katholischen Theologen Deutschlands. Späteren Generationen galt er als Erneuerer der katholischen Theologie und Vorläufer des Zweiten Vatikanischen Konzils. Seine tiefe Verstrickung in den Nationalsozialismus ist lange verdrängt worden. Adam begeisterte sich für Adolf Hitler und das neue Lebensgefühl, das er in der nationalsozialistischen Bewegung zu spüren glaubte. Schließlich wurde er Mitglied in einer konspirativen Gruppe nationalsozialistischer Priester und ließ seine Theologie letztlich stärker von Kategorien wie Volk und Rasse bestimmen als von der christlichen Botschaft.
Autorenportrait
Lucia Scherzberg, Dr. theol., Habilitation an der Universität Tübingen mit einer Arbeit über Karl Adam, ist seit 2003 Professorin für Systematische Theologie an der Universität des Saarlandes. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Feministische Theologie, Geschichte der Ökumene, Katholische Theologie und Nationalsozialismus.
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