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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783570137505
Sprache: Deutsch
Umfang: 348 S.
Format (T/L/B): 3.5 x 22 x 14.5 cm
Lesealter: 10-99 J.
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Eine abenteuerliche Reise in 100 magische Welten

Als der 12-jährige Henry York zur Familie seines Onkels zieht, findet er das düstere alte Haus ziemlich gruselig. Und als immer wieder seltsame Dinge geschehen, beginnt er nachzuforschen und macht eines Nachts eine unglaubliche Entdeckung: Hinter dem Putz an der Wand seines Zimmers verbergen sich 100 Pforten - magische Portale, die in 100 fremde Welten führen. Aufgeregt öffnen Henry und seine Cousine Henrietta ein Tor nach dem anderen. Doch nicht alle dieser magischen Zauberreiche sind so friedlich wie es zunächst scheint - hinter einigen Toren lauern gefährliche Hexen und Dämonen, die den Kindern den Rückweg in ihre Welt verwehren ...

Ein mächtiger Gong erfüllte die Kammer und ließ Henry erzittern. Etwas stieß ihn von hinten. ''Dieser Weg'', sagte eine unheimliche Stimme, ''war viele Jahre lang verschlossen. Nenne deinen Namen!'' Henry antwortete nicht. ''Nenne deinen Namen!'', sagte die Stimme noch einmal. ''Das kann ich nicht'', sagte Henry. Die Stimme lachte und sagte etwas, das Henry das Blut in den Adern gefrieren ließ ...

Ein bezauberndes Kinderbuch voller Fantasie und sprühender Einfälle.

Leseprobe

Die Stadt Henry in Kansas ist eine heiße Stadt. Und sie ist eine kalte Stadt. Sie ist eine so stille Stadt, dass man von Zeit zu Zeit hören kann, wie eine Fliege versucht, durch das Fenster des geschlossenen Antiquitätenladens auf der Hauptstraße zu fliegen. Niemand weiß heute mehr, wem dieser Antiquitätenladen gehört. Wenn man aber seine Nase an die Scheibe drückt, wie die Fliege, sieht man, dass der Besitzer, wer auch immer er sein mag, außer einer großen Auswahl an Wagenrädern nicht viel zu bieten hat. Ja, Henry ist eine stille Stadt. Allerdings gibt es ab und zu Tornados. Wenn der Wind einmal bläst, denkt man, er würde nie mehr aufhören. Und wenn er dann doch aufgehört hat, kann man sich nicht vorstellen, dass er irgendwann einmal wieder anfängt. Es gibt einen Busbahnhof in Henry. Er liegt aber nicht an der Hauptstraße. Er liegt einen Block weiter Richtung Norden; die Stadtväter hatten damals keinen zusätzlichen Verkehr gewollt. Der Busbahnhof hat bei einem Tornado vor fünfzehn Jahren ein Drittel seines Dachs eingebüßt. Im selben Sommer hat ein Feuerwerkskörper in den Toiletten ein Feuer verursacht. Der Schaden ist zwar niemals behoben worden, aber der Stadtrat achtet darauf, dass das Gebäude jedes Jahr frisch gestrichen wird, und zwar immer in grellen Swimmingpool-Farben. Graffiti gibt es überhaupt keine. Die Sprayer müssten auch erst mehr als zwanzig Meilen weit fahren, um überhaupt an Farbdosen heranzukommen. Hier und da verirrt sich ein Bus in die Stadt und hält an dem teilweise überdachten grellbunten Busbahnhof mit den angekokelten Toiletten. In Henry freut man sich immer, wenn der Bus kommt. Solche Ereignisse sind selten. An jenem Tag, dem Tag, an dem unsere Geschichte beginnt, gab es berechtigte Hoffnungen darauf, dass ein Bus halten würde. Familie Willis bekam Besuch von ihrem Neffen, und Mr. und Mrs. Willis standen am Bordstein und erwarteten seine Ankunft. Mrs. Willis war furchtbar nervös und stieg in einem fort vom Bordstein herunter und wieder hinauf, als wenn sie darauf wartete, dass dieser Bus sie zurück in ein Leben voll Grundschule und Gummitwist bringen würde. Eigentlich hatte sie ihr bestes Kleid anziehen wollen - so wie ihre Mutter es auch getan hätte -, aber sie wusste nicht, welches ihrer Kleider ihr bestes war, oder wonach sie es hätte auswählen sollen. Es war sogar möglich, dass sie gar kein bestes Kleid besaß. Darum hatte sie es bei Jogginghose und T-Shirt belassen. Sie war in der Küche beim Einmachen gewesen, und trotz ihrer nachlässigen Kleidung sah sie nett aus. Ihr Gesicht war vom Dampf gerötet und fröhlich, und ihr braunes Haar, das normalerweise nach hinten gekämmt und zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden war, trug sie nun offen. Wenn man heute nahe genug an sie herankam (wie es ja der Fall sein würde, wenn sie ihren Neffen in die Arme nahm), roch sie recht intensiv nach Pfirsich. Sie war von mittlerer Statur, in jeder Hinsicht, und wurde von ihren Freunden Dotty genannt, Dots von ihrem Ehemann und Mrs. Willis von allen anderen. Dotty war bei den Leuten beliebt. Es hieß, sie sei interessant. Das sagte man von ihrem Ehemann eher selten. Man fand, Mr. Willis sei mickrig, und das meinten die Leute nicht nur körperlich. Sie meinten mickrig auf jede Weise und in jeglicher Hinsicht. Dotty aber sah in ihrem Mann mehr als nur das Mickrige und sie liebte ihn. Darüber hinaus schien sich Frank Willis für nicht allzu viel zu interessieren. Mrs. Willis hörte plötzlich auf, den Bordstein hinauf- und herunterzusteigen, und trat einen Schritt zurück. Auf der Schnellstraße glitzerte etwas. Der Bus kam. Sie stieß Frank an und deutete in die Richtung, doch er schien es nicht mitzubekommen. Der Henry, der im Bus saß, war ein ganz normaler zwölfjähriger Junge, der in einem langsamen Bus aus Boston saß und sich darauf vorbereitete, eine Tante und einen Onkel wiederzusehen, denen er das letzte Mal im Alter von vier Jahren begegnet war. Er freute sich nicht gerade auf das Wiedersehen mit Tante Dotty und Leseprobe