4,95 €
(inkl. MwSt.)
In den Warenkorb

Nicht lieferbar

Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783570219492
Sprache: Deutsch
Umfang: 318 S.
Format (T/L/B): 3 x 18.4 x 12.5 cm
Lesealter: 10-99 J.
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Ein Abenteuer kommt selten allein . Kinder brauchen Klassiker. Geschichten, die die Fantasie beflügeln, den Entdeckergeist wecken und neugierig machen auf die großen Abenteuer dieser Welt. Die cbj Taschenbuch Klassiker versammeln die beliebtesten und aufregendsten Kinderromane der Weltliteratur - zum Schmökern, Träumen und Immer-Wieder-Lesen. Mit Witz und Unerschrockenheit kämpft Robin Hood mit seiner Schar Getreuer gegen Willkür und Ungerechtigkeit. Und eben darum wird der Helfer der Armen und Unterdrückten vom Sheriff von Nottingham gejagt. Der berühmte Rebell von Sherwood Forest und seine Freunde müssen aufpassen, dass sie nicht erwischt werden . In wunderschöner moderner Ausstattung Behutsam überarbeitet und gekürzt

Leseprobe

Als König Heinrich II in England regierte, lebte im Sherwood-Forest unweit der Stadt Nottingham ein berühmter Straßenräuber, der Robin Hood hieß. Kein Bogenschütze konnte so geschickt einen Pfeil abschießen wie er und nie zuvor hatte es freiere Bauern gegeben wie die sieben Gesellen, die mit ihm durch die Wälder streiften. Fröhlich lebten sie tief im Sherwood-Forest, wo es ihnen an nichts fehlte und sie die Zeit mit Bogenschießen und Stockfechten verbrachten. Sie nährten sich vom Wild des Königs und spülten das Fleisch mit frischem Bier hinunter. Nicht nur Robin Hood, sie alle waren Strauchdiebe, die gemeinsam lebten und gemeinsam raubten, doch das Landvolk liebte sie, denn nie war ein Hilfe Suchender vergeblich zu Robin Hood gekommen. Und nun will ich euch erzählen, wie es kam, dass Robin mit dem Gesetz in Konflikt kam. Robin war ein beherzter junger Bursche von achtzehn Jahren, als der Sheriff von Nottingham ein Wettschießen ansagte; der beste Schütze in Nottingham sollte ein Fass Bier gewinnen. »Das ist etwas für mich«, sagte Robin, »denn ein Fass gutes Oktoberbier kann ich wohl gebrauchen.« Er nahm seinen Eibenholzbogen und zwei Dutzend Pfeile und machte sich auf, um von Locksley nach Nottingham zu wandern. Es war ein wunderschöner Tag im Mai. Blumen blühten auf den Wiesen, Drosseln und Lerchen sangen, grün leuchteten die Blätter im Wald. Robin pfiff sich ein fröhliches Lied; er dachte an seine Marian, denn in dieser Jahreszeit sind junge Burschen oft und gern in Gedanken bei ihren Mädchen. Wie er so dahinwanderte, stieß er auf einige Förster, die unter einer großen Eiche saßen. Es waren ihrer fünfzehn, die sich an einer riesigen Fleischpastete gütlich taten und auch dem Bier reichlich zusprachen. Ihre Kleidung war aus feinem grünem Tuch, und wie sie so unter dem mächtigen Baum saßen, boten sie einen prächtigen Anblick. »He, Kleiner«, rief einer von ihnen mit vollem Mund Robin zu, »wohin gehst du denn mit deinem Spielzeugbogen?« Robin wurde zornig, denn kein Grünschnabel hat es gern, wenn man ihm seine Jugend unter die Nase reibt. »Mein Bogen und meine Pfeile«, gab er zurück, »sind nicht schlechter als eure, und darum bin ich jetzt auf dem Weg nach Nottingham, wo der Sheriff von Nottinghamshire ein Wettschießen angesagt hat und als Preis ein Fass Bier zu gewinnen ist.« »Hört euch das an«, spottete ein Jäger, der ein Trinkhorn in der Hand hielt. »Du bist ja noch nicht trocken hinter den Ohren, Junge, kannst ja noch nicht einmal einen Bogen spannen! Du willst dich mit erwachsenen Männern in Nottingham messen?« »Ich wette mit dem Besten von euch um zwanzig Taler«, sagte Robin, »dass ich mit Hilfe Unserer Lieben Frau auf dreihundert Fuß Entfernung das Zentrum treffe!« Die Förster lachten laut und einer erwiderte: »Recht geprahlt, Junge, recht geprahlt! Wie gut, dass keine Zielscheibe in der Nähe ist, die du ins Zentrum treffen müsstest!« Jetzt wurde Robin richtig böse. »Passt auf«, sagte er, »da drüben sehe ich ein Rudel Hirsche und Rehe und sie stehen weiter als dreihundert Fuß. Ich wette zwanzig Taler gegen einen von euch, dass ich den besten Hirsch treffe.« »Abgemacht«, rief der Jäger, »hier sind zwanzig Taler. Ich wette, du triffst weder den besten Hirsch noch überhaupt einen.« Robin nahm seinen Bogen aus Eibenholz, spannte ihn und legte einen Pfeil auf; im nächsten Augenblick surrte die Sehne und der Pfeil schoss dahin wie ein Sperber vor dem Nordwind. Der beste Hirsch des Rudels sprang hoch und fiel tot zu Boden; sein Blut färbte die Wiese rot. »Na, guter Freund, wie hat dir dieser Schuss gefallen?«, rief Robin. »Weiß Gott, ich habe die Wette gewonnen. Nur schade, dass es nicht dreihundert Pfund waren.« Wut packte die Jäger, und der als Erster gesprochen und die Wette verloren hatte, war der Wütendste von allen. »Nein«, brüllte er, »die Wette gilt nicht, und sieh zu, dass du fortkommst, sonst bekommst du eine Tracht Prügel, dass du nie wieder laufen kannst!« »Weißt du denn nicht«, rief ein anderer, »dass Leseprobe