Beschreibung
Wild, ungebändigt und überirdisch schön: Feuerland Großartige Einblicke in einen weit entfernten Winkel der Erde Magische Bilder, die eine unbändige Reiselust wecken Feuerland: Landschaften der Extreme, eingetaucht in ein ganz besonderes Licht, wie man es nur hier findet, am Ende der Welt, an der Spitze Südamerikas. Viele Mythen und Geheimnisse ranken sich um dieses wilde und raue Land, das Abenteurer und Träumer magisch anzieht. Dünn besiedelt wegen des unwirtlichen Klimas, gefürchtet von Seefahrern, die das berüchtigte Kap Hoorn überwinden müssen - eine einzigartige Kulisse. 'Ein Blick auf diese Landschaft reicht aus, um einen Menschen aus der Zivilisation eine Woche von Gefahr und Tod träumen zu lassen'. (Charles Darwin) Jürgen Hohmuth hat die vielfältigen Facetten und den Zauber von Feuerland in einzigartigen Bildern eingefangen. In seiner Einleitung lädt er den Betrachter ein zu einer magischen Reise in eine sagenumwobene Region. (Mit Beiträgen von Gerhard H. Ehlers zur Geschichte der Ureinwohner und der Plüschow-Expedition 1927/1929, Ulf Wolter zur Legende Kap Hoorn, Wilfried Korth zur Vermessung Feuerlands und Henryk Wolski zu einer abenteuerlichen Expedition)
Autorenportrait
Jürgen Hohmuth, geboren 1960, ist seit 1981 freiberuflich als Fotograf tätig. Seine Arbeiten umfassen die Themen Architektur, urbanes Leben sowie Theaterfotografie. Nach seinem Fotografiestudium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig (1986-1991), u. a. bei Arno Fischer, gründete er 1993 die Fotoagentur ZEITORT - Dokumentarfotografie. Veröffentlichungen zahlreicher Bildbände, u.a. mit Aufnahmen mit dem Fotoluftschiff.
Leseprobe
Viele Legenden und Geschichten ranken sich um das Ende der Welt. Und nicht wenige Orte schmücken sich mit diesem Titel. Aber es gibt ihn definitiv nicht, diesen einen Ort: Er existiert nur im Kopf des Betrachters. Viele erschreckt er, andere wieder zieht er magisch an, sie wollen dort sein und ihn mit allen Sinnen spüren. Aber seit Fernando de Magallanes Reise um die Welt Anfang des 15. Jahrhunderts wissen wir sicher: Unsere Erde ist rund. Der Portugiese Magellan war es, der dem riesigen Landzipfel am Rande Südamerikas den Namen 'La Tierra del Fuego'(Feuerland) gab. Die an den Ufern lodernden Feuer der Indianer sollen ihn dazu veranlasst haben. Heute lodern dort keine Feuer mehr, und die Indianer gibt es leider auch nicht mehr. Ihre Nachkommen leben in neonbeleuchteten Siedlungen und kämpfen um ihre kulturelle Identität, um Anerkennung und einen Platz in dem riesigen Inselarchipel, den ihre Vorfahren einst besiedelten. Nachdem Seefahrer wie Drake und Cook die Gegend erkundet hatten, kamen Vermesser wie Fitz Roy, um genaue Karten anzufertigen. Unter heute unvorstellbar harten Bedingungen wurde schon damals sehr genaues Material des Küstenverlaufs erstellt. Mit den Vermessern und Entdeckern erreichten auch Missionare dieses feuchte, kalte und windige Land. Viele ihrer Missionsversuche scheiterten, später brachten sie den an die Umgebung hervorragend angepassten Indianern unbekannte Krankheiten und europäische Kleidung, die immer feucht war und in der sie jämmerlich froren. Die Missionare wollten die nackten, armen Wilden zivilisieren, doch es gelang ihnen nicht einmal, deren Ausrottung zu verhindern. Auch ein junger Theologiestudent und Naturforscher kam mit Kapitän Fitz Roy und den Vermessern der britischen Krone Anfang des 18. Jahrhunderts in dieses Land. Er hieß Charles Darwin und sollte später mit seiner 'Theorie zur Entstehung der Arten' die Kirche herausfordern. Den ersten Anstoß dazu erhielt er in Feuerland, wie in seinen Tagebüchern nachzulesen ist. Zunächst war der junge Gelehrte jedoch erschrocken über das Erscheinungsbild der Eingeborenen. Er schreibt: 'Erblickt man solche Menschen, so kann man sich kaum zu dem Glauben zwingen, dass sie unsere Mitgeschöpfe und Bewohner ein und derselben Welt sind.' Martin Gusinde war zu Beginn des 19. Jahrhunderts der erste und der letzte Fremde, der mit den Feuerland-Indianern leben durfte. Der deutsche Missionar respektierte ihre Lebensweise, und die Indianer nahmen ihn in ihrer Gemeinschaft auf. Er dokumentierte ihre aussterbenden Bräuche und fotografierte sie. So hielt er einen verlorenen Schatz fest. Heute lebt nur noch eine alte Frau in Feuerland, die von sich behaupten kann, dass reines Indianerblut in ihren Adern fließt. Die häufig am Rande der Ortschaften siedelnden Nachkommen versuchen sich zu organisieren und kämpfen um ihre kulturelle und wirtschaftliche Unabhängigkeit und gegen den Alkohol. Viele Männer in der Gegend gehen auf Fischfang. Die sich nach Süden ausbreitende Centolla-Krabbe ist eine begehrte Beute, wobei von der Gewinnspanne kaum etwas für die Fischer übrig bleibt. Das Geld für die harte und gefährliche Arbeit auf See reicht gerade für Schiff, Diesel, Netze und ein einfaches Leben der Familie. Über Jahrzehnte war das Seegebiet vor Feuerland ein beliebtes Walfanggebiet. Auch das war eine harte und oft lebensgefährliche Arbeit. In kleinen, kaum zehn Meter langen Booten fuhren die Männer vom Fangschiff los, um die größten Säugetiere der Welt zu harpunieren und zu Tode zu hetzen. Wenn der Ruf 'Wal bläst!' zu hören war, wurde die Gier der Zivilisation nach Waltran gestillt. Alte Leute erinnern sich noch an Lebertran als Stärkungsmittel für die Kinder. Aber das war nicht der Grund für die Hatz. Als Lampenöl und Grundlage für die chemische Industrie wurde der Walspeck gekocht und das auslaufende Fett in Fässern gebunkert. Diese industrielle Jagd endete erst, als es nur noch so wenig Wale gab, dass deren Fang keinerlei Profit mehr versprach. Heute jagen nur n