Tiger auf dem Sprung

Politik, Macht und Märkte in Südostasien

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783593386782
Sprache: Deutsch
Umfang: 330 S.
Format (T/L/B): 3.2 x 22.2 x 15 cm
Auflage: 1. Auflage 2008
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Die politischen, wirtschaftlichen, geschichtlichen Verbindungen der südostasiatischen Länder untereinander, aber auch zu Indien und China, sind intensiv. Sie zu kennen ist für das Verständnis des asiatischen Wirtschaftsraums, aber auch jedes einzelnen asiatischen Landes unerlässlich. Karl Pilny bietet eine spannende und kenntnisreiche Bestandsaufnahme der derzeitigen Situation Südostasiens und entwirft ein überzeugendes Zukunftsszenario für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der ASEAN-Staaten.

Autorenportrait

Dr. Karl Pilny ist einer der profundesten deutschen Asienkenner und Spezialist für internationales Wirtschaftsrecht. Er ist Wirtschaftsanwalt im Berliner Büro der internationalen Anwaltskanzlei Salans LLP. Karl Pilny ist Autor der Campus-Bücher 'Das asiatische Jahrhundert' und 'Tanz der Riesen'.

Leseprobe

Prolog Allen periodischen Rückschlägen und Risiken zum Trotz wird sich das globale wirtschaftliche und politische Gravitationszentrum bis zur Mitte dieses Jahrhunderts dahin verschieben, wo es zuvor schon viele Jahrhunderte lang war: nach Asien. Diese Grundannahme meines vor drei Jahren erschienenen Buches Das asiatische Jahrhundert - des ersten von drei Bänden zum Thema - ist bislang nicht widerlegt worden. Im Gegenteil: Der im zweiten Band der Trilogie, Tanz der Riesen, beschriebene unaufhaltsame Aufschwung von Indien und China - Chindia - geht unvermindert weiter. In welchem Ausmaß die beiden Riesen zusammen tanzen werden, ist noch nicht ganz abzusehen. Es wäre jedoch zu kurz gedacht, sich nur auf den phänomenalen Aufstieg der beiden bevölkerungsreichsten Länder der Erde zu konzentrieren. Selbst wenn man Japan als die trotz aller Stagnation nach wie vor zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt mitberücksichtigt, wird man dennoch nicht der Dimension und Dynamik von Gesamtasien gerecht. Neben den "alten Tigerstaaten", die in den neunziger Jahren bis zur Asienkrise 1997 die Schlagzeilen dominierten, beherbergt das Dickicht der Weltwirtschaft noch etliche andere Raubkatzen, eben die "Tiger auf dem Sprung". "Indonesien das neue Indien", "Vietnam das neue China" - so die immer häufiger zu hörenden Formeln zur Erfassung eines Phänomens, das sich nicht nur auf einzelne Länder erstreckt. Asien ist seit einigen Jahren mit durchschnittlich 7 Prozent pro Jahr die weltweit am schnellsten und nachhaltigsten wachsende Region und beheimatet mit seinen rund vier Milliarden Einwohnern rund 60 Prozent der Weltbevölkerung. Auf dem flächenmäßig größten Kontinent sind die beiden bevölkerungsreichsten Länder der Welt, China und Indien, wobei Letzteres in der Mitte des Jahrhunderts mit 1,6 Milliarden dann China mit 1,4 Milliarden überholt haben dürfte. In der gleichen Zeit wird die Bevölkerung Europas von heute 730 Millionen auf dann 650 Millionen Einwohner schrumpfen. Schon heute trägt Asien nach Berechnungen der Weltbank ein Drittel zum globalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei, bis 2040 sollen es mehr als 60 Prozent sein. Es gibt guten Grund zur Annahme, dass im Jahr 2050 drei der vier größten Wirtschaftsmächte aus Asien kommen, nämlich China, Indien und Japan. Nach einer Studie der Deutschen Bank wird bis 2020 hohes Wirtschaftswachstum vornehmlich in Asien erzielt: Indien, Malaysia und China sollen danach mit einem durchschnittlichen Wachstum von 5 bis 6 Prozent pro Jahr die am nachhaltigsten und am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften weltweit sein. Ohnehin sind unter den zwölf in den letzten 25 Jahren am schnellsten gewachsenen Volkswirtschaften zehn aus Asien. Ausmaß und Auswirkungen des Wirtschaftswachstums in Asien suchen in der Geschichte ihresgleichen, bedeuten aber letztlich nur eine Wiederherstellung der vorkolonialen Ausgangssituation, als Asien noch am Anfang des 19. Jahrhunderts einen größeren Anteil an der weltweiten Industrieproduktion hatte als die USA und Europa zusammengenommen. Es ist nachvollziehbar, dass das Selbstvertrauen und das Selbstverständnis in den zum Teil noch jungen asiatischen Staaten - aber auch in denen, die zu den ältesten der Menschheitsgeschichte gehören - genauso schnell wachsen wie die Wirtschaft. Das aus dem Assyrischen stammende Wort "Asien" ("Sonnenaufgang") bezeichnet keinen homogenen Erdteil, sondern im Osten des sogenannten Abendlandes gelegene Gebiete. Dieser abstrakte Begriff umfasst also eine Vielzahl von unterschiedlichsten geografischen, ethnischen, religiösen und sprachlichen Regionen auf dem größten und bevölkerungsreichsten Kontinent der Erde. Das Zusammenwachsen der asiatischen Staaten - politisch und wirtschaftlich -, das begleitet wird von einem Aufkeimen einer asiatischen Identität, und nicht zuletzt die starken Emotionen, die der vermeintliche asiatische "Angriff" in Europa auslöst, waren ausschlaggebend für meinen Versuch, in einer Trilogie Asien als Ganzes zu betrachten.

Inhalt

Inhalt Prolog Teil I: Woher? Historischer Abriss 1.Regionale Königreiche 2.Aufstieg der Thai 3.Europäische Kolonialisierung 4.Unabhängigkeit Werte und Wandel 1.Religion und Philosophie Hinduismus Buddhismus Konfuzianismus Christentum Islam 2.Kolonialismus und Kommunismus 3.Nationalismus und Zentralismus Die Auslandschinesen Zentralistische Strukturen China Asiatische Besonderheiten 4. Armut und Demokratie Teil II: Wer? Die ASEAN 1.Ziele und Gliederung 2.Wirtschaftliche Eckdaten 3.China und die USA 4.Eine asiatische Währung? Vietnam 1.Gesellschaft 2.Politik Ein frischer Wind Außenpolitik Vereinigte Staaten China 3.Wirtschaft Doi moi Wirtschaftsstruktur Investorenschau Zocker und Zentralbank China 4.Ausblick Malaysia 1.Gesellschaft Fusionskultur? New Economic Policy und National Development Policy 2.Politik 3.Wirtschaft 4.Ausblick Singapur 1.Gesellschaft 2.Politik 3.Wirtschaft Die Rolle der Regierung Wachstumsfaktoren Märkte Zwist mit Malaysia Duell mit Hongkong 4.Ausblick Kambodscha 1.Gesellschaft Zwischen den Großmächten Die Roten Khmer Langsame Normalisierung 2.Politik 3.Wirtschaft 4.Ausblick Laos 1.Gesellschaft 2.Politik 3.Wirtschaft 4.Ausblick Thailand 1.Gesellschaft 2.Politik Thaksins Thailand "Der Seidenputsch" Aufruhr im Süden Außenpolitik 3.Wirtschaft Entwicklung Asiatische Finanzkrise Thaksinomics Struktur 4.Ausblick Indonesien 1.Gesellschaft "New Order" und die Chinesen 2.Politik Indonesien unter Yudhoyono Islamischer Fundamentalismus Territoriale Integrität Die mächtige Instanz: das Militär Außenpolitik 3.Wirtschaft Asiatische Finanzkrise Reformen und Hindernisse Erdöl und Rohstoffe Verhältnis zu China Aktienmarkt 4.Ausblick Myanmar 1.Gesellschaft 2.Politik Ausgrenzung oder Einbindung? Eine neue Hauptstadt 3.Wirtschaft Schattenwirtschaft Chinesische Wirtschaftshilfe Singapur und die Drogenbarone 4.Ausblick Philippinen 1.Gesellschaft Amerikanische Avancen Marcos'' Macht 2.Politik Status quo Rebellen im Norden, Unruhe im Süden Außenpolitik 3.Wirtschaft Ursachen für den Entwicklungsrückstand Status quo: Disparitäten und Chancen Das philippinische Phänomen 4.Ausblick Brunei 1.Gesellschaft 2.Politik 3.Wirtschaft 4.Ausblick Diaspora in Südostasien 1.Die chinesische Diaspora 2.Die indische Diaspora Teil III: Wohin? Indochina, Chindia und Chinja 1.China 2.Japan 3.Indien "ASEAN plus" versus "EU minus" 1.Alte Wege, neue Ziele? 2.Deutschland und Asien Epilog Literatur Register

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