Gut aufgestellt

Fußballstrategien für Manager

In 1-2 Werktagen im Laden

Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783593391991
Sprache: Deutsch
Umfang: 224 S.
Format (T/L/B): 2.2 x 21 x 14.9 cm
Auflage: 2. Auflage 2010
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Was kann eine Führungskraft von Arsène Wenger, Felix Magath, Jürgen Klopp und Co. lernen? Viel, meint Reinhard K. Sprenger und zieht spannende Parallelen zwischen dem Profifußball und dem Alltag in vielen Unternehmen. Denn Manager und Fußballtrainer haben eines gemeinsam: Sie müssen ihr Team auch nach Rückschlägen immer wieder zu Höchstleistungen anspornen. Aber nicht nur in dieser Hinsicht lässt sich vom Fußball vieles lernen. Deutschlands profiliertester Managementberater zeigt, dass die Fußballwelt perfekt dazu geeignet ist, Herausforderungen des Wirtschaftsleben deutlich zu machen und zu praktikablen Lösungen zu kommen. Ein kurzweiliges Buch, das schonungslos Fehlentwicklungen in Unternehmen aufdeckt sowie gewohnt scharfsinnig Erfolgsaussichten beschreibt.

Autorenportrait

Dr. Reinhard K. Sprenger, promovierter Philosoph, gilt als der profilierteste Führungsexperte Deutschlands. Geboren 1953 in Essen, in Philosophie promoviert, lebt er heute in der Nähe von Zürich und in Santa Fe, New Mexico. Zu seinen Kunden zählen zahlreiche internationale Konzerne sowie fast alle DAX-100-Unternehmen. Neben 'Mythos Motivation' zählen zu seinen erfolgreichsten Publikationen 'Das Prinzip Selbstverantwortung', 'Die Entscheidung liegt bei dir', 'Vertrauen führt', 'Radikal führen' und 'Das anständige Unternehmen'. Der Bestsellerautor ist bekannt als kritischer Denker, der nachdrücklich dazu auffordert, neues Denken und selbstbestimmtes Handeln zu wagen. Weitere Informationen unter www.sprenger.com.

Leseprobe

Vorwort zur Neuausgabe Vor dem Spiel ist nach dem Spiel. Oder war es umgekehrt? Für dieses Buch gilt beides. Man könnte es endlos weiter schrei-ben. Der durch den Fußball geschärfte Blick auf das Manage-ment findet immer wieder neue Analogien - und es sind pro-funde Ähnlichkeiten, keine frivolen Oberflächenvergleiche. Das Spannende waren die Vorträge, die ich seit der Erstauf-lage zum Thema "Gut aufgestellt" halten durfte. Sie waren bei aller Ernsthaftigkeit ein großer Spaß, auch für jene Zuhörer, die ihre Besonderheit gerne durch die Aussage betonen, dass sie sich nicht für Fußball interessieren. Vor allem aber ließen sich komplizierte Zusammenhänge in klare Beispiele und Bilder fassen, die unmittelbar plausibel waren, auf das Wesentliche reduzierten und vor allem wert waren, erinnert zu werden. Wie zum Beispiel, dass es sich bei den amerikanischen Großspielen - Basketball, American Football und Baseball - um coaches games handelt - Spiele, die wesentlich durch das Eingreifen des Trainers von außen bestimmt werden. Fußball hingegen ist ein klassisches players game, ein Spiel, das weit-gehend von den Spielern bestimmt wird. Die Amerikaner versu-chen immer noch, Fußball als coaches game zu spielen. Da-durch entsteht große Hektik, weil permanent alle Trainer von außen auf die Spieler einreden. Bedenkt man die Tatsache, dass die wichtigsten Modelle des Managements in Amerika entwickelt wurden, dann sollten wir uns besinnen, dem eigenen Weg vertrauen, dem Fußball-Weg. Es gilt, Management als players game zu spielen. Seit der Erstausgabe 2008 hat die Konvergenz von Fußball und Management noch zugenommen. Einerseits beobachten wir die beschleunigte Verwirtschaftlichung des Fußballs: die Noten, die Tabulatoren der Leistung, die Bilanzen börsennotier-ter Vereine. Andererseits die Versportung der Wirtschaft: das beliebte Ranking von Vorstandsvorsitzenden, Managergehäl-tern und Geschäftsberichten. Für beide gilt: Die beste Art der Problementsorgung sind nun einmal Tore - oder andere gute Zahlen. Die sich manchmal nicht recht einstellen wollen: Die Strate-gie stimmt, die Taktik auch, ebenso die Technik, Kondition so-wieso - und trotzdem rollt der Ball, wie er will, oft nicht wie wir wollen, gar an uns vorbei. Warum? Weil es ein Spiel ist! Das Licht, dass der Fußball auf das Leben wirft, ist ein spieleri-sches. Im Spiel wird die Lebenswirklichkeit verdichtet und bis-weilen zugespitzt: Siegen und Verlieren, Plan und Zufall, Indivi-duum und Kollektiv - das alles ergreift den Betrachter, nimmt ihn gefangen, lässt ihn bisweilen die Zeit vergessen. Aber es lässt ihm auch die Möglichkeit zur Distanz. Aber ist es nur ein Spiel? Zwar bin ich weit entfernt, den Fußball zur modernen Ersatzreligion zu machen. Aber es ist mir wichtig festzustellen: Fußball ist ein Spiel des Lebens, neben vielen anderen Spielen. Er ist nicht das Leben selbst. Das gilt auch für Management. Es ist nur ein Spiel des Lebens, nicht das Leben selbst. Für beide gilt, dass der Ball rund ist. Er lehrt, mit dem zu spielen, was mit uns spielt. Reinhard K. Sprenger, Frühjahr 2010 Warm machen "Das ist doch wie bei Schalke!" Wer so redet, macht zweierlei klar: Erstens, er kommt nicht aus dem Ruhrgebiet, sonst hätte er "auf Schalke" gesagt. Zweitens, er sucht einen besonders bildhaften Vergleich - einen Vergleich, der so allgemein ver-ständlich ist, dass man den Vereinsnamen unterschlagen kann. Das haben auch die Unternehmensstrategen erkannt. Sie set-zen an zu cleveren Werbe-Dribblings: "Setzen Sie auf Europas Spitzenspieler!". Oder: "Werden Sie Rendite-Weltmeister!". Eine Bausparkasse lässt Wimpel bedrucken: "Fanclub Eigen-heim". Eine Landesbank wirbt mit: "Auswärts sind wir stark. Zu Hause fast unschlagbar." Fußballsprache ist im Unternehmensalltag allgegenwärtig: Liegt ein Unternehmen im Wettbewerb weit vorne, dann "spielt es in einer anderen Liga". Manche Unternehmen wollen "zu-rück in die erste Liga", einige wähnen sich gar im "Abstiegs-kampf", beklagen marktabschottende "Mauertaktiken", zeigen Spielverderbern die "Rote Karte". Und dass man ins "Abseits" geraten kann, ist ohnehin klar. Vor allem bei den unternehmensinternen Hochämtern gibt es zuhauf sprachliche Hackentricks und rhetorische Steilpässe: "Wir sind nicht auf Ballhöhe" meint jener, der noch Entwick-lungsbedarf sieht. Finanzvorstände greifen als Auftakt für den jährlichen Neustart regelmäßig zum allzeitweisen Sepp Herber-ger: "Nach dem Spiel ist vor dem Spiel." Ein anderer beklagt einen Wettbewerbsnachteil: "Da beginnen wir das Fußballspiel mit 0:2-Rückstand!" - bis zwei zählen kann jeder, das ist sofort plausibel. Auch sprichworthafte Wendungen wie "ein Eigentor schie-ßen", "den Ball flach halten" oder Otto Rehhagels erfolgrei-ches Rezept der "kontrollierten Offensive" sind bildhafte Prä-gungen, die Einzug in das Wirtschaftsleben gehalten haben. Auf jeden Fall aber sind wir "gut aufgestellt" - so das Passe-partout für gute Produkte, eine schlagkräftige Mannschaft, die effiziente Organisation und Zukunftsoptimismus. Denn Fußball spricht eine Sprache, die die ganze Welt versteht. Und diese Sprache ist ein wahres Wundermittel - anschau-lich, vielseitig, unerschöpflich. Sie beschreibt, liefert Bilder, Anekdoten, Beispiele, regt die Vorstellung an. Sie ist vielleicht auch die einzige Sprache, in der sich Menschen unterschiedli-cher sozialer Zugehörigkeit ungezwungen verständigen kön-nen. Jedenfalls ist der PISA-Champion Finnland bei der WM 2010 wie schon 2006 nicht dabei. Der Fußballgott hat doch einen Sinn für Gerechtigkeit. Aber ist der Fußball lediglich eine verführerische Metapher? Liefert er nur bildhafte Vorstellungswelten ohne operativen Nut-zen? Genauer gefragt: Lohnt der Vergleich von Fußball und Wirtschaft? Nun, zunächst ist Fußball eine Eigenwelt. Fußball drückt nichts aus und ist auch nicht Ausdruck von irgendwas - außer Fußball. Er ist einfach und gänzlich er selbst. "Das Runde muss ins Eckige" - darum geht es, wie uns Trainerphilosoph Otto Rehhagel erklärte. Nicht mehr, nicht weniger. Wenn wir aber Fußball als ein Spiel sehen, dann kann er auch ein Bei-Spiel sein. Er kann als Sprachspiel den Anspruch erheben, die Welt der Wirtschaft mit einer Parallelwelt auszu-statten. Er kann uns lehren, Unstimmigkeiten in unserem Den-ken besser zu verstehen und dass es verschiedene Arten gibt, auf solche Unstimmigkeiten zu reagieren. Er kann somit "spie-lerisch" Anschauungsmaterial für kluges Managen liefern. Und genau das will dieses Buch: Die Kunst der Führung im Stadion-licht beleuchten. Es vertritt die These, dass Fußball nicht nur eine Metapher, sondern geradezu ein Modell für modernes Management ist oder zumindest in den letzten Jahren wurde. Denn die Ge-schäftswelt hat sich verändert. Wirtschaftsführer sind da ange-kommen, wo Trainer und Fußballmanager schon lange sind: bei hohem, kurzfristigen Ergebnisdruck, bei dauernder Verände-rung, stetigen Wachstumsansprüchen, globalem Wettbewerb, ständiger Verbesserung, ja Neu-Erfindung. Und insbesondere bei grundsätzlicher Job-Unsicherheit - was die einen als das Ende der Unternehmens-Ethik geißeln, andere als den Beginn beruflicher Selbstverantwortung begrüßen. Es ist kein Zufall, dass die Seiten der Wirtschaftsnachrichten den Sportnachrich-ten verblüffend ähneln (das ist nur deshalb so lange unentdeckt geblieben, weil Fußball eben kein amerikanischer Sport ist). Auch die Rolle von Führungskräften in der modernen Organisa-tion hat sich der des Fußballmanagers angenähert: Sie sind Koordinatoren, die die Talente und Energien von Einzelnen auf gemeinsame Ziele hin steuern. Und nichts ist so spannend wie Wirtschaft - außer Fußball. Man könnte den Satz auch umdrehen. Hier wie dort trifft man auf die alltagspraktische Trivialität, dass man nicht weiß, wie die Din-ge ausgehen. Lernen kann man bei beiden: Mit Würde verlieren, mit Würde gewinnen. Aber auch, dass man in der Unterzahl nicht chancenlos ist. Teamgeist ist gefragt, Entschlossenheit und Ziel-strebigkeit. Hi...

Inhalt

Inhalt Vorwort zur Neuausgabe 9 Warm machen 11 Tabellenplatz 17 Wir verkaufen keine Leistung, wir verkaufen Erfolg 19 Motivation ist nur eine Voraussetzung für Erfolg 24 Spiele werden im Kopf gewonnen 27 Erfolgsrezepte gibt es nicht 32 Ziel erreicht - was nun? 38 Die Angst vor dem Fehler 42 Die Kunst des Verlierens 49 Schnell wird man mit Vertrauen 54 Man spielt für die Tribüne - der Kunde im Zentrum 59 Trainerwechsel ist meist die falsche Strategie 65 Trainer 69 Eine gute Führungskraft macht sich überflüssig 71 Führung braucht freiwillige Gefolgschaft 75 Führung braucht Reife 78 Gute Spieler sind selten gute Trainer 81 Selbstvertrauen macht innovativ 85 Unbequemes am Anfang durchsetzen 90 Vertrauen beginnt mit Verwundbarkeit 93 Kontakt ist wichtiger als Lob 97 Leidenschaftliche Führung 100 Ziele müssen erreichbar sein 104 Führung hat einen Störungsauftrag. 107 Bestimmen Sie das Ziel, nicht den Weg 112 Stärken stärken 115 Personaleinsatz - im richtigen Moment einwechseln 119 Gute Manager wissen, wann sie gehen müssen 124 Mannschaft 129 Hochleistungsteams - vom Miteinander zum Füreinander 131 Personalauswahl ist alles 136 Kann man Mitarbeiterbindung beinflussen? 142 Stammplätze gibt es nicht mehr 146 Vom Spezialisten zum Alleskönner 150 Warum Individualität zählt 156 Geld schießt keine Tore - oder doch?161 Keiner gewinnt allein - die Bedingungen für Zusammenarbeit 165 Spitzenverdiener drücken die Teamleistung 171 Teamgeist nicht nur fordern, sondern mit Regeln fördern 175 Fankurve 179 Regeln erhalten die Spannung 181 Angriff ist die beste Verteidigung 186 Kurzsichtigkeit - ein Turnier ist nicht die Liga 190 Zahlen sind nicht alles 193 Global Players oder Local Heroes? 199 Frauen in der Männerdomäne 204 Regelgerecht ist noch nicht fair 209 Wettbewerb und Kooperation 214 Literatur 220

Schlagzeile

Steilpässe für die nächste Vorstandssitzung Harvard Business Manager>