Beschreibung
InhaltsangabeInhalt Einleitung 9 1Glauben Sie an Zauberformeln? 17 1.1Pleiten, Pech und Pannen - aus fremden Fehlern lernen 18 1.2Unsere Anlageklassen 25 TEIL I GRUNDLAGEN DER ASSET ALLOCATION 29 2Balanceakt zwischen Rendite und Risiko 31 2.1Risiken der Anlageklassen 32 2.2Messung des Risikos 48 2.3Rendite von Anlageklassen 53 2.4Messung der Renditen und Überrenditen 58 2.5Beurteilung von Anlageklassen im Licht von Risiko und Rendite 63 2.6Risiko und Rendite im Überblick 71 3Keine Zauberei: Erfolgskonzept Asset Allocation 74 3.1Wie Sie unsystematische Risiken vermeiden 75 3.2Wie Sie Aktienmarktrisiken verringern 89 3.3Die Mischung macht's! - Strategische Asset Allocation 99 3.4Änderungen durch die Betrachtung realerstatt nominaler Größen 109 3.5Portfoliokonstruktion im Überblick 112 4Die Qual der Wahl 115 4.1Aktien 116 4.2Anleihen 131 4.3Liquide Mittel 143 4.4 Immobilien 144 4.5Rohstoffe und Edelmetalle 148 4.6Implementierungsbeschränkungen 155 5Wenn Börsen boomen oder abstürzen 161 5.1Eine Frage der Einstellung: taktische Asset Allocation 162 5.2Eine Frage des Börsenwetters: Sind Absicherungsstrategien Erfolg versprechend? 173 5.3Eine Frage der richtigen Gewichtung: "Rebalancing" 186 TEIL II PRAXISTIPPS 199 6Karten auf den Tisch: Wo stehen Sie? 201 6.1Kennen Sie Ihre Sparziele? 201 6.2Welcher Anlagehorizont schwebt Ihnen vor? 204 6.3Welche Risiken akzeptieren Sie? 206 6.4Welche Anlageklassen und Produkte passen zu welchem Risikoprofil? 211 6.5Seien Sie Ihr eigener Berater! 217 7Der Kassensturz 220 7.1Humankapital 221 7.2Finanzvermögen 225 7.3Finanzplan 227 7.4Was wäre, wenn. 230 8In neun Schritten zum eigenen Portfolio 235 8.1Die neun Praktiker-Regeln 236 8.2Portfolioaufteilungen nach Risikoprofilen 238 8.3Musterportfolios 241 8.4Ihre Erwartungen und Megatrends 251 9Vermögensstrategien für fünf typische Lebensphasen 255 9.1Berufsanfänger 256 9.2Berufstätiges Paar 259 9.3Mitte vierzig, berufstätig und geschieden 264 9.4Vorruhestand 266 9.5Ruhestand 268 Dank 272 Anhang 274 Anmerkungen 278 Register 283
Autorenportrait
Thomas Menzel ist Volkswirt, Diplomkaufmann und Certified Public Accountant. Er leitete einige Jahre das weltweite Zins- und Liquiditätsrisikomanagement bei einem deutschen Finanzdienstleister und ist heute für dieses Unternehmen als CFO in den Beneluxländern tätig. Jörg Rodenwaldt ist Volkswirt und verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in leitender Position bei führenden deutschen Finanzdienstleistungsunternehmen. Er ist unter anderem als Lehrbeauftragter für Finanzwirtschaft an der Leibniz-Fachhochschule Hannover tätig.
Leseprobe
1. Glauben Sie an Zauberformeln? Die überwiegende Mehrheit der Deutschen glaubt offensichtlich nicht an Zauberformeln, wenn es ans Geldanlegen geht. In repräsentativen Umfragen ist bei knapp 50 Prozent der Befragten die beliebteste Sparform das klassische Sparkonto, gefolgt von Bausparverträgen (35 Prozent) und Lebensversicherungen (31 Prozent). Aktien und Fonds liegen mit 22 Prozent weit abgeschlagen auf dem letzten Rang. Dabei zieht sich die Beliebtheit des Sparkontos durch alle Altersklassen und Einkommensschichten. Zwar ist das Sparkonto als beliebteste Anlageform auch besonders sicher und gut gegen Finanz- und sonstige Krisen gewappnet, doch verschenken Privatanleger durch einseitiges, risikoscheues und teilweise auch uninformiertes Anlageverhalten wertvolle Renditepunkte. Auf der anderen Seite stehen oft renditeorientierte Anleger, die im Do-it-yourself-Verfahren an den Börsen auf Trends, Gewinneraktien und Gewinnerstrategien setzen, dabei aber langfristig ebenfalls viel zu wenig Rendite im Verhältnis zu den eingegangenen Risiken erzielen. Asset Allocation als Investitionsansatz führt grundsätzlich zu einer Verbesserung der Anlagesituation - und dies trotz höchst unterschiedlicher Vorstellungen und Wünsche der verschiedenen Anlegertypen. Natürlich eignet sich der Ansatz auch für jene Anlegergruppe, die erstmalig über größere Anlagebeträge verfügt, sei es durch Erbschaft oder den erfolgreichen Berufseinstieg. 1.1 Pleiten, Pech und Pannen - aus fremden Fehlern lernen Nach unserer Auffassung gibt es in Deutschland drei typische Gruppen von Privatanlegern, für die das Konzept der Asset Allocation zu einer deutlichen Verbesserung der Anlagesituation führt: Übertrieben risikofreudige, spekulative Anleger stellen üblicherweise die Rendite in den Vordergrund ihrer Investitionsentscheidungen. Häufig studieren diese Anleger mit großem Aufwand einschlägige Bücher und Fachzeitschriften zur besten Aktienauswahl oder Aktienstrategie und wenden dieses Wissen auch konsequent an: In typischen spekulativen Depots finden sich Aktienanteile von bis zu 100 Prozent. Stabilisierende Faktoren für das Depot wie Anleihen werden von renditeorientierten Anlegern in guten Börsenzeiten als lästige Renditebremse empfunden, in schlechten Börsenzeiten greifen spekulative Anleger am liebsten zu den Absicherungsinstrumenten der Profis, zu Optionsscheinen und Short-Zertifikaten. Die Aktienauswahl folgt oft den Wachstumsfantasien der Analysten und Börsengurus. Statt breiter Indizes halten spekulative Anleger nur wenige Einzelwerte im Depot, zumeist Aktien, die sie für unterbewertet oder aus anderen Gründen für einen Geheimtipp halten. Manchmal konzentrieren sich diese Anleger auch auf Aktien des eigenen Arbeitgebers oder der eigenen Branche, da sie sich hier besonders gut auskennen und über "Insiderwissen" verfügen. Andere spekulative Anleger engagieren sich getreu dem Börsenmotto "The trend is your friend" in Wachstumssektoren wie Solarenergie, Telekommunikation oder Internet, aber auch in den exotischen Aktienmärkten der Ukraine oder Vietnams. Allen diesen Strategien ist gemeinsam, dass sie reine Schönwetterstrategien und damit höchstens kurzfristig erfolgreich sind. Immer wieder kippt ein angeblich stabiler Trend oder sinkt der Börsenstern eines hochgelobten Unternehmens, einer Branche oder eines aufstrebenden Landes schneller, als man die jeweiligen Aktien abstoßen kann. So stieg der Aktienkurs der Deutschen Telekom in den Sturm- und Drang-Jahren nach der Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes von 14 Euro im Jahre 1999 auf 103 Euro im März 2000, um nach dem Platzen der Internetblase schließlich im September 2002 ein Tief bei 8,42 Euro zu markieren. Höchststand seither knapp unter 16 Euro. Schlimmer noch erging es spekulativen Investoren, die auf Geheimtipps bekannter Börsenzeitschriften setzten. Hier wurden kleine, marktenge Werte oder Börsengänge als heiße Tipps empfohlen. Was die Käufer nicht wussten: Die Initiatoren des Hype hatten sich bereits vorab mit diesen Aktien eingedeckt und verkauften sie mit großen Gewinnen, als sich die Privatanleger auf diese Werte stürzten und die Kurse nach oben trieben. Nach sehr kurzer Zeit mussten dann die spekulativen Privatanleger feststellen, dass die angeblichen Geheimtipps nichts anderes als kleine erfolglose Unternehmen waren, und blieben auf ihren teuer bezahlten Aktien sitzen oder konnten sie für wenige Cent verkaufen. Aber auch Modethemen sind oft problematisch. Fonds zum Thema "erneuerbare Energien" haben in den letzten fünf Jahren ganze 2 Prozent Rendite eingefahren - insgesamt, nicht pro Jahr! Ein Zertifikat auf einen Aktienkorb vietnamesischer Aktien war vor der Finanzkrise mit 77 Euro bewertet, heute bringt es noch 25 Euro. Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Wichtig an dieser Stelle ist die Erkenntnis, dass ein Depot, das beispielsweise zu einem Drittel aus Aktien Deutsche Telekom und zu einem Drittel aus einem Zertifikat auf vietnamesische Aktien besteht, für einen langfristigen Anlageerfolg einfach zu risikoreich aufgestellt ist. Verluste von bis zu 80 Prozent können andere "Gewinneraktien" auch über viele Jahre nicht auffangen, selbst wenn man, höchst optimistisch, mit einer jährlichen Rendite von 10 Prozent rechnet. Aber selbst ein Depot aus eher "defensiven" Branchen oder basierend auf den "Blue Chips" des DAX ist nicht unbedingt besser dran, wenn es ausschließlich aus Aktien besteht: Die meisten Anleger, die ab 1998 mit Zehn-Jahres-Horizont in den DAX eingestiegen sind, haben Verluste erlitten. Abbildung 1.1 zeigt den stark schwankenden Verlauf des DAX seit 1990. Hätte Sie im Vorhinein gewusst, dass es im Jahr 2003 wieder sicher und profitabel war, Aktien zu kaufen? Und wann wären Sie aus Aktien ausgestiegen? Im Jahr 2007, als die Börsen boomten? Im Gegenteil, schlechtes Market Timing ist leider typisch für Privatanleger: Häufig schichten renditeorientierte Anleger auf der Jagd nach den neuesten Trends ihr Depot immer wieder um. Doch leider sind auch diese gut informierten Privatanleger bei Börsentrends fast nie die Investoren der ersten Stunde, sondern steigen vergleichsweise spät und teuer in Börsentrends ein, wenn die einschlägigen Magazine und Analysten einen Trend öffentlich machen. Der späte und teure Einstieg führt fast immer dazu, dass die gleichen Anleger zumeist erst spät, meistens sogar zu spät nach der unvermeidlichen Korrektur wieder aussteigen. Martin Weber hat dieses Verhalten in seinem Ratgeber sehr treffend mit "Hin und her, Taschen leer" beschrieben. Manchmal kaufen spekulative Anleger sogar nach der Korrektur die gleichen Aktien hinzu, um im Mittel mit den teuer erworbenen Aktien den Einstandskurs zu senken. Der Kursverlauf der Aktie der Deutschen Telekom zeigt, was das bringt, wenn sich der Kurs des gefallenen "Börsenstars" nicht mehr deutlich erholt. Häufig nämlich nichts. Ein Nachkaufen der T-Aktie in den vielen Zwischenerholungen zwischen 2000 und 2002 zu Kursen zwischen 30 und 60 Euro hätte dem Anleger nur weitere Verluste beschert. Denn seit 2002 dümpelt der Aktienkurs zwischen 8 und 16 Euro. Insgesamt sind vermutlich nur wenige spekulative Anleger reich geworden. Die überwiegende Mehrheit ist es nicht. Die einseitige Ausrichtung des Depots auf Aktien und spekulative Zertifikate sowie häufiges Umschichten sind zumeist teuer und wenig erfolgreich. Betrachtet man darüber hinaus den erheblichen Aufwand, den spekulative Anleger für die Jagd nach den besten Tipps treiben müssen, können wir Ihnen schon an dieser Stelle versprechen, dass Asset Allocation als Investitionsansatz eine entspannte Alternative bietet, ohne dass der renditeorientierte Anleger auf ambitionierte Renditeziele verzichten muss. Wachstums und ertragsorientierte Anleger, die auf falsche Berater gehört haben. Es gibt eine zweite Gruppe von Anlegern, die bei der Geldanlage möglichst wenig eigene Entscheidungen treffen möchte. Geldanlagen haben diese Anleger daher überwiegend in Zu...
Schlagzeile
Cocktail für Anleger>