Transdisziplinär forschen - zwischen Ideal und gelebter Praxis

Hotspots, Geschichten, Wirkungen

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783593505565
Sprache: Deutsch
Umfang: 344 S.
Format (T/L/B): 2.2 x 22.8 x 15.2 cm
Auflage: 1. Auflage 2016
Einband: Paperback

Beschreibung

Die gelebte Praxis transdisziplinärer Forschung steht im Mittelpunkt der Analysen und Reflexionen dieses Buches. Den Erfahrungshintergrund bilden Projekte, in denen die Kooperation zwischen den Partnern aus Forschung und Praxis aus Sicht aller Beteiligten erfolgreich verlief. Dabei zeigt sich, dass es unterschiedliche Wege zum Erfolg gibt, die nicht alle »lehrbuchkonform« sind und sein müssen. Das Buch ermuntert dazu, transdisziplinäre Prozesse pragmatisch-kreativ anzugehen, ohne dabei den Qualitätsanspruch an transdisziplinäre Forschung aufzugeben. Das Buch entstand im Rahmen des Themenschwerpunkts »Vom Wissen zum Handeln - Neue Wege zum nachhaltigen Konsum«, der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) 2008 - 2013 gefördert wurde.

Autorenportrait

Fürspr. Rico Defila, Jurist und Rechtsanwalt, ist Stellvertretender Leiter der interdisziplinären und interuniversitären Forschungsgruppe Inter-/Transdisziplinarität, bis 2013 an der Interfakultären Koordinationsstelle für Allgemeine Ökologie (IKAÖ) der Universität Bern, seit 2014 am Programm Mensch-Gesellschaft-Umwelt (MGU) der Universität Basel. Seine Forschungsschwerpunkte sind Gestaltung inter-/transdisziplinärer Prozesse in Forschung und Lehre, Organisationsentwicklung interdisziplinärer Institutionen und nachhaltiger Konsum. Dr. Antonietta Di Giulio, Philosophin, ist Leiterin der interdisziplinären und interuniversitären Forschungsgruppe Inter-/Transdisziplinarität, bis 2013 an der Interfakultären Koordinationsstelle für Allgemeine Ökologie (IKAÖ) der Universität Bern, seit 2014 am Programm Mensch-Gesellschaft-Umwelt (MGU) der Universität Basel. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Gestaltung inter-/transdisziplinärer Prozesse in Forschung und Lehre, gutes Leben und nachhaltiger Konsum, Bildung und Nachhaltige Entwicklung.

Leseprobe

Zur Begrüßung Wie es begann - Vom Begleiten und vom Beschreiten gemeinsamer Wege Rico Defila, Antonietta Di Giulio Das vorliegende Buch entstand im Kontext des vom deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Sozial-ökologischen Forschung (SÖF) geförderten Themenschwerpunkts "Vom Wissen zum Handeln - neue Wege zum nachhaltigen Konsum". Den Boden für das Buch bereiteten die Aktivitäten der Begleitforschung im Themenschwerpunkt, deren Ziel unter anderem darin bestand, die Erarbeitung von (Teil)Synthesen zwischen den geförderten zehn Forschungsverbünden anzuregen und zu begleiten. Im Rahmen dieser Aktivitäten fand eine kleine Gruppe von Forschenden aus dem Themenschwerpunkt zusammen, die allesamt ein ausgeprägtes Interesse an Fragen der Gestaltung inter- und transdisziplinärer Forschungsprozesse hatten und die Erfahrungen mit transdisziplinären Kooperationen im Rahmen des Themenschwerpunkts aufarbeiten und Dritten zugänglich machen wollten. Das vorliegende Buch ist das Ergebnis der daraus entstandenen Reflexionen und Diskussionen. Aus diesem Interesse entstanden zuerst einmal die Hotspots (Beitrag Defila/Di Giulio/Schäfer) und die beiden Fallstudien (Beitrag Gölz sowie Beitrag Nemnich/Fischer). Bezogen auf die Fallstudien gab es eine lange und intensive Debatte darüber, welches eine angemessene und innovative Form für diese Fallstudien wäre, was schließlich zur Wahl von Storytelling als Ansatz führte (Beitrag Di Giulio). Als die Arbeiten an den Hotspots und an den Fallstudien bereits vorangeschritten waren, wurde klar, wie gut die Ergebnisse der beiden empirischen Studien des Begleitforschungsprojekts dazu passen würden und daher auch in das Buch integriert werden sollten (Beitrag Di Giulio/Defila/Brückmann zu den Ergebnissen der Interviewstudie zur transdisziplinären Zusammenarbeit; Beitrag Kaufmann-Hayoz/Defila/Di Giulio/Winkelmann zu den Ergebnissen der Studie zu außerwissenschaftlichen Wirkungen). Die Autorinnen und Autoren dieses Buchs verfügen größtenteils über langjährige Erfahrungen mit inter- und transdisziplinären Forschungsprozessen, sei es als Forschende, als Prozessverantwortliche und/oder als Wissenschaftsforschende. Von Beginn an war klar, dass das Buch zwar ein Sammelband sein würde, dass dieser Kern von Autorinnen und Autoren aber über die verschiedenen Beiträge hinweg eng zusammenarbeiten würde. Dies führte zu einer Reihe von Telefonkonferenzen und mehrtägigen Treffen, bei denen die einzelnen Beiträge gemeinsam diskutiert wurden. Zusätzlich gab es einen regen Prozess der schriftlichen Auseinandersetzung mit den einzelnen Beiträgen. Die Texte wurden ausgetauscht und schriftlich kommentiert, größtenteils in mehrfachen Schleifen, bis sich am Ende eine hohe Routine entwickelt hatte, mit der die Texte mit aufeinander aufbauenden Kommentaren und Vorschlägen versehen wurden. Im Zuge dieser ausgesprochen intensiven Zusammenarbeit und Diskussion wurden alle Beiträge bis zu einem gewissen Grad zu gemeinsamen Beiträgen, und es drängte sich auf, in einem gemeinsam verfassten Beitrag eine Bilanz über alle Beiträge hinweg zu ziehen (Beitrag Defila/Di Giulio/Fischer/Gölz/Kaufmann-Hayoz/Schäfer). Für diese Bilanz wurde die Briefform gewählt, was zu einem Brief an Forscherinnen und Forscher, die transdisziplinär arbeiten (möchten), führte sowie zu einem Brief an Forschungsförderer, die transdisziplinäre Forschungsprojekte fördern (möchten). In diesem einleitenden Beitrag erläutern wir Hintergrund, Ziele und Aufbau des Buches. Dazu stellen wir zuerst den Themenschwerpunkt Nachhaltiger Konsum vor und schildern den spezifischen Charakter und die Aufgabe der Begleitforschung zum Themenschwerpunkt, unter Bezugnahme auf drei mögliche Formen von Begleitforschung (Ziffern 1. und 2.). Anschließend erklären wir in aller Kürze das Verständnis von Transdisziplinarität, das allen Beiträgen gleichermaßen zu Grunde liegt, legen die Ziele und den Aufbau des Buches dar und gehen kurz auf die einzelnen Beiträge ein (Ziffer 3.). 1. Der Themenschwerpunkt "Vom Wissen zum Handeln - neue Wege zum nachhaltigen Konsum" und die Begleitforschung Der Themenschwerpunkt "Vom Wissen zum Handeln - Neue Wege zum nachhaltigen Konsum" wurde vom deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Sozial-ökologischen Forschung (SÖF) in den Jahren 2008-2013 gefördert. Im Schwerpunkt wurden im Rahmen von zehn Forschungsverbünden mit insgesamt 28 Teilvorhaben und einem Begleitforschungsprojekt verschiedene Aspekte nachhaltigen Konsums bearbeitet, wobei der Fokus immer auf der Frage lag, wie sich nachhaltiger Konsum fördern lässt. Inhaltlich deckten die zehn Verbünde ein breites Spektrum von Konsumhandlungen ab: bewusst getroffene Entscheidungen ebenso wie Alltagsroutinen, Analyse und Rekonstruktion sozialer Bedeutungen des Konsumhandelns ebenso wie konkrete veränderungsanregende Interventionen, Untersuchungen von Design und Wirkung politischer Steuerungsinstrumente ebenso wie Fragen der Vermittlung von Bewusstsein und Kompetenz für nachhaltiges Konsumhandeln (kurze Beschreibungen der einzelnen Verbünde und des Begleitforschungsprojekts finden sich z.B. in Defila/Di Giulio/Kaufmann-Hayoz 2011, S. 457ff. oder in Blättel-Mink et al. 2013, S. 168ff.). In den Forschungsverbünden arbeiteten rund 100 Forscherinnen und Forscher mehrheitlich aus Sozial- und Wirtschaftswissenschaften interdisziplinär zusammen, und in allen Verbünden erfolgte auch eine, allerdings unterschiedlich intensive, transdisziplinäre Zusammenarbeit mit rund 80 Praxispartnern. Die Arbeit im Themenschwerpunkt brachte nicht nur auf der Ebene der Verbünde, sondern auch auf der Ebene des Themenschwerpunkts als Ganzem viele Ergebnisse und Produkte hervor. Die gemeinsam entwickelten Syntheseergebnisse wurden (zusammen mit ausgewählten Ergebnissen aus den Verbünden) in einem ersten Schritt in einem Sammelband für ein wissenschaftliches Publikum veröffentlicht (Defila/Di Giulio/Kaufmann-Hayoz 2011 in Deutsch und Defila/Di Giulio/Kaufmann-Hayoz 2012a in Englisch). Der internationalen wissenschaftlichen Diskussion diente auch eine Konferenz zu nachhaltigem Konsum (die SuCo11), die im November 2011 in Hamburg stattfand. In einem zweiten Schritt wurde eine Synthese der Ergebnisse für politische und zivilgesellschaftliche Akteure in Form von "Konsum-Botschaften" erarbeitet. Diese wurden im Entwurf im Rahmen einer Fachtagung im November 2012 in Berlin zur Diskussion gestellt und 2013 veröffentlicht (Blättel-Mink et al. 2013). Als weiteres Produkt erschien 2014 eine Sondernummer der Zeitschrift GAIA zu nachhaltigem Konsum (GAIA 2014). Des Weiteren führte die gemeinsame Arbeit im Themenschwerpunkt zu einer Reihe verbundübergreifender Aktivitäten wie Publikationen und Kongressbeiträge, zu Folgeprojekten, die von Forschenden aus mehreren Verbünden gemeinsam beantragt wurden, sowie zu Teilsynthesen, in denen sich Forschende aus mehreren Verbünden und der Begleitforschung gemeinsam mit einem Thema befassten. Das vorliegende Buch ist das Ergebnis einer solchen Teilsynthese. Abb. 1: Vernetzung, Synthese und Diffusion im Themenschwerpunkt Nachhaltiger Konsum: Stand der rollenden Planung am "Syntheseseminar-2" (Juni 2010) Abb. 2: und Stand der Planung gemeinsamer Aktivitäten und Produkte am "Diffusionsseminar" (November 2010). Das umfangreiche Begleitforschungsprojekt war ein besonderes Merkmal des Themenschwerpunkts und stimulierte die ausgeprägte verbundübergreifende Zusammenarbeit (Abb. 1 und 2). Die Begleitforschung, die über die Laufzeit der Verbünde hinaus aktiv war, wurde mit der Aufgabe betraut, die Synthesebildung im Themenschwerpunkt anzuregen und die Diffusion der Ergebnisse in Wissenschaft und Gesellschaft zu unterstützen. Die von der Begleitforschung moderierte verbundübergreifende Arbeit fand wesentlich im Rahmen verbundübergreifender Treffen im Zeitraum von gut vier Jahren statt. Weil die Begleitforschung ein besonderes Merkmal des Themensch...

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