Auf den ersten Blick

Psychotherapeutische Beziehungen unter dem Mikroskop

14,95 €
(inkl. MwSt.)
In den Warenkorb

Nicht lieferbar

Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783608943887
Sprache: Deutsch
Umfang: 309 S., 30 s/w Illustr.
Format (T/L/B): 3.2 x 23.3 x 16.2 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Bei der Beobachtung von Psychotherapien fühlt man sich unweigerlich an die berühmte 'Black Box' erinnert. Man erfährt eine Menge darüber, was die Beteiligten denken, fühlen und äußern, doch was genau in ihnen vorgeht, bleibt im Verborgenen. Die mikroskopische Sicht erhellt die inneren Abläufe im interaktiven Geschehen. Psychiatrische Diagnosen werden oft bereits innerhalb der ersten wenigen Minuten gestellt. Auch die Qualität der Beziehung zwischen Therapeut und Klient entscheidet sich häufig innerhalb ganz kurzer Zeit. Streeck filmte die ersten Sekunden von therapeutischen Begegnungen - das Betreten des Raumes, den ersten Blickaustausch, das körperliche Verhalten - und stellte fest, daß bereits in den allerersten Augenblicken des Aufeinandertreffens nonverbale Szenen ablaufen, die Aufschluß darüber liefern, wie es um die therapeutische Beziehung bestellt ist. Psychotherapie ist Erzählen und Interaktion. Die Details im Geschehen zwischen Patient und Therapeut, die subtilen Signale, die flüchtigen sprachlichen und körperlichgestischen Mittel sind oft mit bloßem Auge nicht zu erkennen und entziehen sich der bewußten Aufmerksamkeit, und doch scheinen sie ganz bedeutsam für den Therapieverlauf und -erfolg zu sein. Streeck untersucht diese vielfältigen, feinen Zeichen und verdeutlicht, wie sie unbewußt als Mittel der Kommunikation wirken und welch weitreichende Wirkungen sie auf die Beziehung zwischen Patient und Therapeut haben können. Wie diese beiden Menschen ihre Beziehung erleben, davon hängt offenbar ab, ob eine Behandlung wirksam ist oder nicht.

Autorenportrait

Ulrich Streeck, Prof. Dr. med. habil., M. A., Arzt fu¨r Psychiatrie und Psychotherapie, Arzt fu¨r psychosomatische Medizin und Psychotherapie ist Psychoanalytiker, Soziologe und Sozialpsychologe; ehem. A¨rztlicher Direktor der Klinik Tiefenbrunn in Rosdorf bei Go¨ttingen.

Inhalt

Inhaltsverzeichnis Danksagung Einleitung: Erzählen und Interaktion 1. Interaktion und die therapeutische Beziehung 2. Sprechen, körperliches Verhalten und die Abwicklung von Interaktion im psychotherapeutischen Behandlungszimmer 3. Sprechen und nichtsprachliches Verhalten im psychotherapeutischen Behandlungszimmer unter dem Mikroskop. Auf dem Weg zu einer Mikroethnographie von Psychotherapie 4. Das Zusammenspiel von Körperbewegungen, Gesten und dem »Austausch von Worten« 5. Wie psychotherapeutische Diagnosen zustande kommen. Über Erzählen und Interaktionsregulierung im diagnostischen Interview 6. Der Körper im Blick des anderen. Die Darstellung von Geschlechtszugehörigkeit in psychotherapeutischen Gesprächen am Beispiel von Transsexuellen 7. »Unsere Zeit ist für heute zu Ende, Frau Meier.« Begrüßungen und Verabschiedungen als Grenzenereignisse zwischen therapeutischem Raum und sozialem Alltag 8. »Würde mich schon mal interessieren, wie Ihre Diagnose aussieht.« Übertragung und Widerstand und der Wechsel der Rollen von Sprecher und Zuhörer im psychotherapeutischen Dialog 9. Woher weiß der Psychotherapeut, wie sein Patient seine Intervention aufgenommen hat? 10. Verborgene Wege der Wunscherfüllung Transkriptionszeichen Literaturverzeichnis Anmerkungen

Schlagzeile

Das, was zwischen dem Patienten und dem Therapeuten abläuft, ist entscheidend für den Therapieerfolg. Doch was läuft eigentlich ab?>