Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Ethik, Note: 1,0, Universität Potsdam (Institut für Philosophie / Kollegium LER), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Spiel im Allgemeinen und seine Vertreter wie etwa Planspiel oder Rollenspiel wurden schon in den 1970ern im Zuge der Bemühungen im eine Öffnung von Unterricht heftig diskutiert. Dass solche guten theoretischen Überlegungen nicht immer einen wirklich breiten Effekt in der Praxis haben müssen, wurde an anderer Stelle mit Blick auf den offenen Unterricht bereits ausgeführt. Das Planspiel wurde in den meisten Fachbereichen auch eher stiefmütterlich behandelt. Es findet als didaktische Methode heute vor allem Anwendung in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, hier allerdings in besonderem Maße in der Erwachsenenbildung, seltener im schulischen Kontext. Dies ist vor allem dadurch zu begründen, dass systemische Zusammenhänge, wie sie im Planspiel deutlich werden, vor allem in Wirtschaft, Politik und Verwaltung entweder zu Erfolg und Effizienz oder aber zu Misserfolg und Ineffizienz führen und deshalb von besonderem Interesse sind. LER ist auf dem ersten Blick seinen Bezugswissenschaften zu Folge vor allem ein geisteswissenschaftliches Fach, da doch schon bei der Lehrerausbildung vor allem Philosophie und Religionswissenschaft dominant sind, wohingegen die beiden den eher sozialwissenschaftlichen Teil bildenden Disziplinen Psychologie und Soziologie in den Hintergrund treten. Dies liegt natürlich darin begründet, dass Psychologie und Soziologie in der Anlage des Faches gemeinsam die Dimension der Lebensgestaltung ausfüllen, wodurch die beiden geisteswissenschaftlich geprägten Dimensionen zusammen zwei Drittel des Faches in Anspruch nehmen. In der Konzeption sind freilich die drei Basisstrukturen L, E und R gleichwertig gedacht, sollen sich wenn möglich gegenseitig befruchten und dienen letztlich in ihrer Zusammenführung im Fach LER der gegenwärtigen und zukünftigen Problembewältigung, wozu auch ein Verständnis der komplexen Wirklichkeit notwendig ist. Ziel dieser Arbeit ist es, das Planspiel als mögliche Methode für den Einsatz im LER-Unterricht näher zu betrachten. Hier wird es besonders interessant sein, zu ergründen, inwiefern diese Methode zum einen zur allgemeinen Kompetenzentwicklung beitragen kann und wie sie zum anderen die inhaltlichen Anforderungen des Faches bedienen kann. Bevor allerdings näher auf die Einsatzmöglichkeiten der Planspielmethode im LER-Unterricht eingegangen werden wird, soll das Planspiel allgemein in seiner Herkunft, seiner Abgrenzung zu anderen Methoden und seiner prototypischen Gestalt näher betrachtet werden.
Autorenportrait
Miriam Pech gestaltete in den letzten Jahren als Schulleiterin den Wandel der Heinz-Brandt-Schule zur Integrierten Sekundarschule im Rahmen der Berliner Schulstrukturreform maßgeblich mit. Durch die Förderung moderner Unterrichtsformen, innovativer Projekte und vielfältiger Kooperationen entwickelte sich die Heinz-Brandt-Schule unter ihrer Leitung zu einer nachgefragten Schule, die etliche Preise, u.a. den Deutschen Schulpreis, gewann. Mit dem Ideal einer ganzheitlichen Bildung in einer inklusiven Schule für alle Schüler*innen im Hinterkopf gehört Miriam Pech zu den ersten Befürwortern des Projekts Herausforderung an der Heinz-Brandt-Schule. Im Schuljahr 2016/17 führte sie schließlich mit der Wanderung auf dem Jakobsweg von León nach Santiago de Compostella ihre erste eigene Herausforderung mit Schüler*innen erfolgreich ans Ziel. Jörn Langer ließ sich in Winterhude und an der ESBZ für das Projekt Herausforderung begeistern und führte im Schuljahr 2012/13 schließlich mit dem Projekt Alpencross - über die Alpen bis nach Italien - die erste Herausforderung der Heinz-Brandt-Schule durch. Das Pilotprojekt war so erfolgreich, dass es in die Folgejahren auch von Kolleg*innen wiederholt wurde. Jörn Langer begeisterte als treibende Kraft mit den positiven Effekten der Herausforderung Schüler*innen, Eltern und Lehrkräfte, führte nachfolgend jedes Jahr ein anderes Herausforderungsprojekt durch, war u.a. mit dem Rad unterwegs von Berlin nach Paris oder mit dem Longboard zur Ostsee. Jörn Langer und Stefan Grzesikowski koordinieren seit dem Schuljahr 2016/17 gemeinsam die diversen Herausforderungsprojekte der Heinz-Brandt-Schule und bemühen sich um eine weitere Verstetigung bis hin zum Schulfach Herausforderung, welches ab dem Schuljahr 2017/18 als Pilotprojekt erprobt wird.