Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts, Note: 1,3, Universität Trier, Veranstaltung: Einführung in Kants "Kritik der reinen Vernunft", Sprache: Deutsch, Abstract: Kant will mit der KrV das reine Wissen, das nicht aus Sinnesdaten abgeleitet wird, durch eine empiriefreie Untersuchung und dadurch mit unumstößlicher Gewissheit bestimmen. Dies geschieht, indem er reine Vernunftbegriffe aus legitimen Prinzipien ableitet (Quellen), die Möglichkeit nicht-sinnlicher Erkenntnis in Vollständigkeit benennt (Umfang) und den Punkt bestimmt, von dem an der erfahrungsunabhängige Vernunftgebrauch in die Irre geht (Grenzen). Mit Hilfe dieses Programms der KrV soll die Disziplin Metaphysik den Rang einer Wissenschaft erlangen und in ihr zukünftig planmäßige Fortschritte erzielt werden. Denn schließlich ist sein Anliegen die reale Möglichkeit von nichtempirischen, sinnlich unabhängigen und dennoch synthetischen, kenntniserweiternden Aussagen der Metaphysik. Als Buch über das Wissen vom Gegenstandswissen darf man annehmen, dass sich Kants grundlegendste Überlegung in der KrV in der These wiederfindet, dass sich erfahrungsunabhängige und unumstößliche sowie allgemeine metaphysische Wahrheit einem aktiv erkennenden Subjekt verdankt und nicht aus Gegenständen herrührt. Diese umstürzende Einsicht formuliert Kant in der Vorrede zur zweiten Auflage der KrV. Sie ist als Teil der Vorrede zur zweiten Auflage nicht das Herzstück der KrV aber sie trifft als deren Grundaussage Kants Philosophie ins Herz. Das Ziel der vorliegenden Arbeit besteht in der Erläuterung dieser Textstelle, einer zusammenfassenden Rekonstruktion von Kants Denkweg hin zu der kopernikanischen Wende sowie der Darstellung der sich aus jener allgemeinen Überlegung zu Beginn der KrV ergebenden Folgen, die sich in dem allgemeinen Metaphysik-Teil des Werkes (Einleitung, transzendentale Ästhetik, transzendentale Analytik) wiederfinden. Dieser zweite Teil behandelt die inhaltliche Abhängigkeit der Transzendentalphilosophie, der Anschauungsformen Raum und Zeit, der Urteils- und Kategorientafel und schließlich der transzendentalen Deduktion von Kants erkenntnistheoretischer Wende.