Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität Regensburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Erzählung Der Sandmann von E.T.A. Hoffmann erschien 1816 im ersten Teil des Erzählzyklus Nachtstücke. Im ganzen Zyklus herrscht das typisch romantische Interesse an den Nachtseiten der Natur, für das Unheimliche, Krankhafte und Verbrecherische vor. Der Sandmann ist die bekannteste Erzählung der Sammlung. Sie handelt von dem Studenten Nathanael, der sich, bereits mit dem Bürgermädchen Clara verlobt, am Studienort in die Tochter eines Professors, die schöne Olimpia verliebt, bis sich herausstellt, dass diese kein Mensch, sondern ein Automat ist. Diese Täuschung und auch die wiederholte Konfrontation mit dem Schrecken seiner Kindheit, dem Sandmann, bedroht seine Identität so stark, dass sie ihn in den Wahnsinn und schließlich in den Tod treibt. Die wohl bekannteste Analyse des Sandmanns verfasste Sigmund Freud 1919 in seiner Studie über das Unheimliche und bringt hierbei die Angst vor dem Augenraub mit der Kastrationsangst in Verbindung. Die Diskussion, die daraus erwachsen ist, macht Hoffmanns erstes Nachtstück zu einer seiner meist besprochenen Erzählungen, die von vielen Interpreten unterschiedlicher wissenschaftstheoretischer Ausrichtung immer wieder neu aufgegriffen wurde. Auf diesen Aufsatz von Freud, sowie auf verschiedene andere Interpretationsansätze soll nun hier näher eingegangen werden. Außerdem werden die zentralen Motive, von denen die Erzählung durchzogen ist und die in einer außerordentlichen Dichte vorkommen, genau untersucht und einige thematische Aspekte, wie das Automatenmotiv und die Künstlerproblematik, vorgestellt. Auch soll ein Vergleich zu der Phantastik-Definition von Todorov gezogen werden.