Beschreibung
Etwa 3500 Kommunisten und Kommunistinnen aus aller Welt besuchten zwischen 1926 und 1938 die Internationale Leninschule in Moskau, darunter später so bekannte DDR-Größen wie Erich Honecker und Erich Mielke. Sie studierten den "Aufbau des Sozialismus", erlebten den erstarkenden Stalinismus mit und erfuhren eine intensive politische Erziehung. Die in Moskau geschulten Kader sollten für eine Bolschewisierung der "Bruderparteien" und unter allen Umständen für Linientreue sorgen. Die Studie beleuchtet die bisher fast unbekannte Geschichte der Kaderschmiede der Kommunistischen Internationale, nicht ohne deren Mythos zu hinterfragen. Kollektivbiografisch verfolgt die Autorin auch die vielfältigen Wege der etwa 140 österreichischen Leninschüler und Leninschülerinnen - unter anderem im Spanischen Bürgerkrieg, antifaschistischen Widerstand und Exil - bis in die Nachkriegszeit.
Autorenportrait
Julia Köstenberger, Dr. phil., Historikerin. Studierte Geschichte und Russisch in Wien. Ausstellungskuratorin, Koordinatorin der "Republik.Ausstellung Österreich 1918 2008", Mitarbeiterin in Forschungsprojekten. Schwerpunkte: Stalinismus, Kommunistische Internationale, Geschichte Österreichs und Russlands 1914 - 1955, filmgeschichtliche Themen, Erinnerungskultur.