Beschreibung
Der Praxisleitfaden zur kommunalen und regionalen Standortentwicklung enthält Grundlagen und Know-how aus über zwei Jahrzehnten erfolgreicher Wirtschaftsförderung. Die Autoren vermitteln dem Leser, worauf es ankommt: Sie beschreiben die Faktoren, die bei einer Standortanalyse berücksichtigt werden müssen. Sie zeigen, wie ein individuelles Zielsystem für die Kommunen und die Region entwickelt wird. Und sie erläutern detailliert und mit Beispielen aus der Praxis, mit welchen Maßnahmen diese Ziele erreicht werden können. Dabei gehen sie explizit auf die Stärken und Schwächen der unterschiedlichen Organisationsmodelle und Rechtsformen der kommunalen Wirtschaftsförderung ein. Inhalte: Ziele und Strategien kommunaler Wirtschaftsförderung. Standortanalyse und Maßnahmen zur Standortentwicklung. Erfolgreiche Umnutzung ehemaliger Bahn und Militärliegenschaften sowie gewerblicher Brachflächen. Regionalisierung und interkommunale Zusammenarbeit. Bestens geeignet für: Wirtschaftsförderer, Standortentwickler, Bürgermeister und Politiker auf kommunaler und regionaler Ebene sowie interessierte Bürger.
Autorenportrait
Michael Richter ist Experte für Entgeltabrechnung.
Leseprobe
4 Anforderungen an eine moderne Wirtschaftsförderung 4.1 Veränderte Rahmenbedingungen4.1.1 Globalisierung und ihre Folgen Der Begriff der Globalisierung ist in aller Munde. Auch wenn er nur selten komplett erfasst und beschrieben wird, wissen fast alle Menschen etwas damit anzufangen, zu groß ist die persönliche Betroffenheit, die spürbare Auswirkung auf das tägliche Leben jedes Einzelnen - positiv bei den Reisemöglichkeiten und dem Warenangebot und der Internetnutzung, negativ beim internationalen Konkurrenzdruck auf dem Arbeitsmarkt und den Folgen der Finanzkrise.Dieser Prozess der Globalisierung ist mit großer Intensität und Geschwindigkeit seit Beginn der 1990er Jahre über die Weltwirtschaft hereingebrochen: Liberalisierung des Handels und des Dienstleistungs- und Kapitalverkehrs durch Zollabbau, Konvertibilität der Währungen, Freizügigkeit im internationalen Zahlungsverkehr, Währungsreformen durch Einführung des Euro, internationale Vertragsvereinbarungen und Kontrollmechanismen, Abschaffung der Devisenbewirtschaftung waren nur einige der institutionellen Voraussetzungen. Hinzu kam die Schaffung von gigantischen Transportkapazitäten für Güter und Personen, damit der Austausch auch physisch bewerkstelligt werden konnte.Die Vereinheitlichung und Anpassung von rechtlichen Normen, die Möglichkeit zum internationalen Eigentumserwerb, Globalisierung der Sprache durch die weitgehende Verständigung auf Englisch als Weltsprache waren weitere notwendige Randbedingungen, ebenso wie eine gewisse Verlässlichkeit bei der Fixierung und Kontrolle von Wechselkursen. Dadurch war eine weitere internationale Arbeitsteilung möglich, was zu unmittelbarer internationaler Standortkonkurrenz führte.Erfolgreich produziert, geforscht und Dienstleistungen erbracht wurde jeweils dort, wo die ökonomisch besten Bedingungen herrschten. Das bedeutete automatisch das Aus für zahlreiche Produktionsstandorte in den alten Industrienationen. Die zeitgleich damit einhergehenden verbesserten weltweiten Kommunikationsmöglichkeiten durch das Internet, „Datenautobahnen" mit scheinbar unbegrenzten Speicherkapazitäten, Hochgeschwindigkeitsnetzen, Preisverfall bei Kommunikationsdienstleistungen etc. tragen zur Beschleunigung und Internationalisierung bei. Standorte sahen sich plötzlich ganz neuen Mitbewerbern gegenüber, viele Strukturen in Deutschland waren quasi über Nacht nicht mehr wettbewerbsfähig; wer sich nicht rasch genug anpassen konnte, der hatte verloren.Ganze Regionen verspüren die negativen, aber auch positiven Folgen dieser Entwicklung, die dem gesamten Weltwirtschaftsgefüge eine andere Struktur gegeben hat, wie etwa der Aufstieg Brasiliens, Russlands, Indiens und Chinas, der sog. BRIC-Staaten, aber auch anderer Märkte. Gleichzeitig ging damit die politische Revolution in bedeutenden Nationen einher, meist hin zu mehr wirtschaftlicher Liberalisierung, mit der Schaffung völlig neuer Märkte.Nach den Regeln der Massenproduktion benötigen die Industrieunternehmen immer größere Märkte, die sie in den gesättigten Heimmärkten nicht mehr finden. Die Zukunft des Konsums liegt in den bevölkerungsreichen Schwellenländern, insbesondere Asiens, aber auch Südamerika erfährt eine etwas weniger beachtete dynamische Entwicklung und direkt vor unserer Haustür sind der riesige osteuropäische sowie der türkische Markt erwacht.Die Verlagerung der Produktion nicht nur aus Kostengründen, sondern die Forderung der jungen Märkte an Industrieunternehmen, dort zu produzieren, wo konsumiert wird, und die Möglichkeit, intellektuelle Dienstleistungen infolge der neuen Kommunikationsmöglichkeiten auszulagern, haben zu völlig neuen Strukturen und Positionierungen geführt. Insoweit müssen sich auch deutsche Standorte in ihrer wirtschaftspolitischen Positionierung neu ausrichten und ihre Wirtschaftspolitik und damit die Aktivitäten der Wirtschaftsförderun Leseprobe
Schlagzeile
In diesem Handbuch erfahren Sie, mit welchen Strategien und Instrumenten Kommunen ihre Attraktivität für Unternehmen steigern können.>