Beschreibung
Der ausgewiesene Martin Niemöller-Kenner Michael Heymel erzählt in seiner Biographie die Geschichte einer erstaunlichen Emanzipation. Als führende Gestalt im Kirchenkampf gegen Hitler, als profilierter Vertreter des bundesdeutschen Protestantismus und als streitbarer, gegen die deutsche Wiederbewaffnung aufbegehrender religiöser Pazifist gehört Martin Niemöller (1892-1984) heute zu den bekanntesten Kirchenmännern des 20. Jahrhunderts. Dass er zum Mann des Widerstands, zum Friedenskämpfer und kirchlichen Nonkonformisten wurde, war freilich alles andere als selbstverständlich. Der kaiserliche Marineoffizier und U-Boot-Kommandant, Pfarrer in der Weimarer Republik, teilte die deutschnationalen Auffassungen und antidemokratischen Ressentiments vieler seiner Zeitgenossen. Doch die nationalsozialistische Diktatur und ihr Kampf gegen das Christentum brachten Niemöller dazu, sich aus den überkommenen Denkmustern des obrigkeitstreuen Nationalprotestantismus zu lösen. Aus souveräner Quellenkenntnis erzählt der Autor ein auch politisch hochinteressantes Leben auf spannende Weise neu.
Autorenportrait
Michael Heymel, geb. 1953, Pfarrer Dr. theol. habil., war wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentralarchiv der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Er beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit der Geschichte der Evangelischen Kirche in der Zeit des Nationalsozialismus.