Beschreibung
Doktorarbeit / Dissertation aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Amerikanistik - Literatur, Note: 3,0, Universität Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: The Leather-Stocking stories illustrate () the Indians shifting role on the American frontier. James Fenimore Cooper gilt als Amerikas erster Mythopoet, herausragender Vertreter der amerikanischen Romantik, Vater der amerikanischen Nationalliteratur und als amerikanischer Scott, weil er Themen aus der amerikanischen Geschichte verarbeitete. Dabei fiktionalisierte er historische Ereignisse, indem er sie in die tradierten Formen einer Romanhandlung umgoss und von der Ebene des individuellen Erlebens her beleuchtete. Hierbei bekannte sich Cooper nicht nur zu einem genuin amerikanischen Schauplatz (setting), sondern erstritt mit seinen indianischen Protagonisten die Literaturwürdigkeit der nordamerikanischen Ureinwohner. Im Rahmen seines umfangreichen Werkes stellen vor allem die Leatherstocking Tales den amerikanischen Mythos schlechthin dar und bilden darüber hinaus den Beginn der Indianerliteratur des 19. Jahrhunderts. Coopers Indianerfiguren wurden infolge der breiten Rezeption sowohl in Amerika als auch in Europa zum Inbegriff des Roten Mannes. So schrieb beispielsweise der Kritiker Paul Wallace im Jahr 1954: For a hundred years The Leatherstocking Tales cast a spell over the reading public of America and Europe and determined how the world was to regard the American Indian. Coopers Indianerdarstellung hat also wesentlich dazu beigetragen, dass sich das gegensätzliche Indianerbild vom guten und bösen Indianer zu dem Mythos vereinigen konnte, der sich bis in die heutige Zeit hinein durchsetzen konnte: by developing powerful images to symbolize both extremes of feeling about the red man () [Cooper] created one of the major nineteenth-century myths about America. Die Lederstrumpf-Romane, aber auch andere Indianerromane Coopers, verarbeiten also Grunderfahrungen und probleme der jungen amerikanischen Nation und rufen somit auf der Ebene der literarischen Realität vor allem die Indianerfrage als ein amerikanisches Grundsatzproblem ins öffentliche Bewusstsein. Auf diese Weise sind einerseits narzisstische Selbstspiegelung, ob des unaufhaltsamen Wachsens der jungen amerikanischen Nation, sowie andererseits bußfertige Selbstanklage, ob der rücksichtslosen Vertreibung der Ureinwohner und der damit verbundenen Trauer über den Untergang der indianischen Welt, in ihrer unaufhebbaren Ambivalenz literarisch in Coopers Indianerromanen greifbar. [...]
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