Beschreibung
Angst begleitet uns überallhin und jederzeit. Sie gehört zum Menschen. Der Mensch ist ein Angstwesen, und dies prägt sein Verhältnis zur Welt, zu anderen und zu sich selbst. Um die Bedeutung der verschiedenen Ängstigungsweisen zu erläutern, wird eine Unterscheidung von drei Grundfunktionen, affektive Furcht, gefühlte Ängste und geistige Angst, vorgeschlagen. Sie stellen jeweils spezifische Ausprägungen der überlebenswichtigen Gefahrenbewältigung dar, die beim Menschen nicht nur die körperliche Schutzfunktion umfasst, sondern auch durch gedankliche Antizipation möglicher Risiken und Bedrohungen geprägt ist. Aber vor allem die Angstgefühle können aus dem Gleichgewicht geraten, als leidvoll erlebt werden und sogar pathologisch werden. Deshalb soll am Ende auch die Hoffnung formuliert werden, dass Menschen die geistige Kraft besitzen, ihre Ängste sinnvoll in ihr Leben einzuordnen. Für eine differenzierte Sicht auf die Thematik werden zum einen einschlägige Theorien von Biologie über Psychologie bis Soziologie und Philosophie herangezogen, zum anderen die gewonnenen Ergebnisse mit Blick auf gesellschaftliche, politische und ideologisch-weltanschauliche Anwendungsbereiche vertieft.
Autorenportrait
Barbara Frischmann ist Professorin für Geschichte der Philosophie am Seminar für Philosophie der Universität Erfurt. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Klassische deutsche Philosophie und Frühromantik, Existenzphilosophie, Nietzsche, Heidegger, Cassirer, Postmoderne Philosophie und Dekonstruktion, Kulturphilosophie, Politische Philosophie, Sozialphilosophie und Angsttheorien.
Inhalt
1 Einführung: Die begriffliche Unterscheidung zwischen affektiver Furcht, gefühlten Ängsten und geistiger Angst.- 2 Wie der Mensch zum Angstwesen wurde: Evolution und Kultur. - 3 Biologie und Psychologie über Furcht, Ängste und Angst.- 4 Furcht, Ängste und Angst in der europäischen Theoriegeschichte.- 5 Der Angstbegriff der Existenzphilosophie.- 6 Ängste und Angst als soziales Phänomen.- 7 Politische Ängste, Macht, Totalitarismus, Terror.- 8. Religionen, Ideologien und Verschwörungstheorien.- 9 Schlussüberlegungen: Der Mensch als Angstwesen und die Macht des menschlichen Geistes.
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