Beschreibung
Gerade in Wien, aber auch weltweit, scheint Klimt allgegenwärtig. Seine Kunst ist zum Allgemeingut geworden. Vergessen wird, was im Zusammenhang mit seinen Werken und seinem Leben verloren gegangen ist: Raubkunst, zurückgegebene Kunst, verschwundene Kunst und unzählige Geschichten über Sammler, Täter und Opfer. Klimts letztes Ateliergebäude steht bis heute inmitten eines großen Gartens am Wiener Stadtrand. Ein einzelner Rosenstock hat hier die Zeiten überdauert, sonst nichts. Klimt ist seit hundert Jahren tot. Auch seine Sammler und Mäzene leben nicht mehr. Sie wurden von den Nationalsozialisten vielfach verfolgt, beraubt, vertrieben oder ermordet. Ein Teil von Klimts Werken kam abhanden, verbrannte und verschwand spurlos. Der Rest findet sich nicht mehr an den Salonwänden seiner Sammler, sondern zumeist in musealen Räumen. Das Leben, das sich vor seinen Bildern tagtäglich abspielte, ist ebenso verloren wie die persönliche, familiäre Beziehung, die Besitzer und Kunst verband. Das vorliegende Buch stellt die Frage nach dem Umgang mit dem Verlust, der weit über einzelne Kunstwerke hinausgeht. Und es stellt die Protagonisten von damals sowie die verlorenen Klimts aus einem neuen Blickwinkel einem breiten Publikum vor.
Autorenportrait
Niko Wahl, geboren 1974 in Wien, studierte Geschichte an der Universität Wien. Er arbeitet als freier Kurator und ist Partner im Kulturbüro Kolwitz/Montefiore/Wahl. Kuratierte die Ausstellung »SchwarzÖsterreich. Die Kinder afroamerikanischer Besatzungssoldaten«.