Beschreibung
Georg Engl ist einer der Pioniere der neuen Südtiroler Literatur und unermüdlicher Befürworter der kulturellen Öffnung in einer engen Provinz. Seit den 1970er Jahren gelingt es ihm, mit seinen poetischen Bildern und präzisen Zustandsbeschreibungen den Blick auf die Gegenwart zu schärfen. Seine Gedichte und Prosatexte leuchten die gesellschaftlichen Schattenseiten aus: den Raubbau an Natur und Landschaft, die plötzlich hereinbrechenden Probleme, die mit der Tourismus-Euphorie einhergehen, den unreflektierten Bruch mit althergebrachten Lebenswelten und immer wieder die gesellschaftlichen Zwänge in einer politisch schwierigen Realität. Im titelgebenden Gedichtzyklus "Besetzte Landschaft" ergreift Georg Engl mit gleichermaßen realistischem wie höchst sprachspielerischem Instrumentarium stets anteilnehmend Partei für die einfachen Leute und die Verlierer der Modernisierung - Knechte, Serviermädchen, Taglöhner - und schreibt so einen der wichtigen Texte der neueren Südtiroler Literatur.
Autorenportrait
Georg Engl, geboren am 6. April 1951 in Terenten im Südtiroler Pustertal, gestorben am 27. März 2011 ebenda. Besuch der Mittelschule und des klassischen Gymnasiums in Brixen. Mehrere Jahre Studium der Germanistik, Philosophie und Geschichte an der Universität Wien. Ableistung des Militärdienstes 1977/78, danach einige Jahre Hilfsarbeiter am Bau, Landesangestellter, Aushilfslehrer, schließlich Schriftsetzer mit 3 Kompagnons. Eigentlicher Gründer der Südtiroler Autorenvereinigung und einige Male deren Vorsitzender. Mitbegründer der Zeitschrift Sturzflüge und bis zur Nummer 44 deren Leiter. Mitbegründer der Edition Sturzflüge. 1999 Austritt aus der Autorenvereinigung und der Edition Sturzflüge. Literarische Veröffentlichungen seit Anfang der 1970er Jahre in Zeitschriften, Anthologien und im Rundfunk (Sturzflüge, Wespennest, Das Fenster, Arunda, Skolast, RAI).