Wege zur Erkenntnis der ewigen Kräfte der Menschenseele

17 Vorträge während des Ersten Weltkriegs 1915/1916 in verschiedenen Städten, Rudolf Steiner Gesamtausgabe 70b, Schriften und Vorträge

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783727407055
Sprache: Deutsch
Umfang: 1021 S.
Format (T/L/B): 5.5 x 21 x 14.5 cm
Auflage: 1. Auflage 2023
Einband: Leinen

Beschreibung

Vorbereitung und Methodik einer geisteswissenschaftlichen Spiritualität Rudolf Steiner: Wege zur Erkenntnis der ewigen Kräfte der Menschenseele Nach Beginn des Ersten Weltkriegs hielt Rudolf Steiner zahlreiche Vorträge über das deutsche Geistesleben. Es ging ihm um einen anderen Blick auf das Wesen des Deutschen, als ihn die Kriegspropagandisten und Kriegstreiber vertraten. Der neu erscheinende Band setzt die Vorträge fort, die im Band «Menschenseele, Schicksal und Tod» (GA 70a) erschienen ist. Die 17 Vorträge wurden in verschiedenen Städten Deutschlands und der Schweiz gehalten. Es lassen sich dabei zwei Vortragstypen unterscheiden. Bei den einen wird aufgezeigt, dass und wie Anthroposophie als neuzeitliche Geisteswissenschaft anknüpft an jene Gedankenentwicklung Deutschlands, für die Namen wie Fichte, Schelling, Hegel, Goethe, Troxler und Planck stehen. In dieser Strömung sah Rudolf Steiner die eigentliche Mission der deutschen Kultur. Die andere Art Vorträge beschäftigt sich mit dem anthroposophischen Schulungsweg als eigentliche Konsequenz des deutschen Idealismus. Dieser Erkenntnisweg wird von Phänomenen wie Mediumismus und Halluzinationen deutlich abgegrenzt. Im Anhang des Bandes finden sich Fotografien von Vortragsorten sowie Reproduktionen der Gemälde von Michelangelo und Peter von Cornelius, auf die in einem der Vorträge Bezug genommen wird.

Autorenportrait

Rudolf Steiner wurde am 27. Februar 1861 in Kraljevec (Königreich Ungarn, heute Kroatien), geboren. Er studierte an der Technischen Hochschule Wien und promovierte an der Universität Rostock mit einer erkenntnistheoretischen Arbeit, die mit dem Satz endet: «Das wichtigste Problem alles menschlichen Denkens ist das: den Menschen als auf sich selbst gegründete, freie Persönlichkeit zu begreifen.» Diese Überzeugung leitete ihn auch in seiner Tätigkeit als Goethe-Herausgeber in Weimar, als Schriftsteller, als Redakteur und Vortragsredner in Berlin, später in Dornach und an vielen anderen Orten Europas. Seine durch Bewusstseinsforschung erweiterte Sichtweise, die er «Anthroposophie» (Weisheit vom Menschen) nannte, ermöglichte es ihm, auf zahlreichen Lebensgebieten praktische und tiefreichende Impulse zu geben, stets mit dem Ziel einer spirituellen Erneuerung der Zivilisation. Nach der Trennung von der Theosophischen Gesellschaft, deren Deutscher Sektion er zunächst als Generalsekretär vorstand, wirkte bei der Gründung der Anthroposophischen Gesellschaft mit. Im Goetheanum in Dornach bei Basel bekam die Gesellschaft ihr Zentrum «Freie Hochschule für Geisteswissenschaft». Als der Doppelkuppelbau aus Holz durch Brandstiftung zerstört wurde, stellte sich Rudolf Steiner an die Spitze der neu begründeten Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft. Rudolf Steiner starb am 30. März 1925. Sein Werk umfasst neben zahlreichen geschriebenen Büchern Nachschriften von rund 6000 Vorträgen und ist in der «Rudolf Steiner Gesamtausgabe» zum großen Teil ediert.

Leseprobe

"Wir sehen bei diesem Troxler, wie er durchaus darauf hinweist, wenn der Mensch seine Seele entwickelt, wenn der Mensch dasjenige, was für das äußere Sinnenleben nicht da sein kann, wenn er das aus seiner Seele hervorholt, dann findet sich in der Menschenseele Geist, dasjenige, was Troxler nennt auf der einen Seite den «übersinnlichen Geist». Troxler geht aber weiter. Er spricht nicht nur vom übersinnlichen Geist, sondern er spricht auch noch vom «übergeistigen Sinn». Was ist übergeistiger Sinn? Wenn dieser Geist, der die Welt anschaut, dazu kommt nicht bloß von Begriffen, nicht bloß von Ideen zu sprechen, sondern wenn er schildern kann wirklich konkrete Wesenheiten, die er so beschreiben kann, wie man ein einzelnes Tier beschreibt, sodass man heraufsteigt zu einer Welt höherer Wesen, die man nicht sehen kann mit den gewöhnlichen Sinnen, die aber der «übergeistige Sinn» sehen kann - etwas, worüber wiederum die landläufige Wissenschaft leicht lachen kann, das aber als ein energisches Streben in diesem verklungenen, vergessenen Tone, von dem ich Ihnen jetzt sprechen will, innerhalb der deutschen Gedankenentwicklung uns in einer so wunderbaren Weise entgegentritt.