Beschreibung
Als der FC Bayern 1932 seine erste Deutsche Meisterschaft errang, waren etwa zehn Prozent seiner Mitglieder Juden. Gut sieben Monate später wurde Hitler Reichskanzler und der Antisemitismus zur Staatsräson erhoben. Auch der FC Bayern, der seine Spitzenposition im deutschen Fußball auch einem jüdischen Präsidenten, jüdischen Trainern und jüdischen Sponsoren zu verdanken hatte, passte sich Schritt für Schritt den neuen Machthabern an. Die Nazis wurden trotzdem nie richtig warm mit dem Klub. Das Buch behandelt eingehend den Prozess der Nazifizierung des FC Bayern und das Schicksal seiner jüdischen Mitglieder. Ausführlich wird zudem dargestellt, wie der Klub nach 1945 erneut zur einer Anlaufadresse für fußballbegeisterte Juden wurde, aber auch die ehemaligen NSDAP-Mitglieder wieder aufnahm. Und wie das »jüdische Erbe« des Klubs in Vergessenheit geriet, bis sich Fans, Fußballhistoriker und Journalisten dafür interessierten.
Autorenportrait
Dietrich Schulze-Marmeling, Jahrgang 1956, zählt zu den profiliertesten deutschen Fußballautoren. Er hat früh den Beitrag jüdischer Pioniere zur Fußballgeschichte thematisiert, so vor allem in 'Davidstern und Lederball'. Seine besondere Kenntnis der Vereinshistorie beweist die im Herbst 2017 erscheinende große 'Bayern-Chronik'.