Beschreibung
"In den folgenden Blättern suche man keine Zergliederung, keine "Ausdeutung" des "Werther", wie jene zahlreichen Schriften über einzelne Goethe'schen Dichtungen sie gewöhnlich bieten: es soll hier blos eine Darstellung der Aufnahme und der tiefgreifenden, aber bisweilen auch recht komischen Wirkungen des wunderbaren Buches gegeben werden - litterargeschichtliche Andeutungen, Anekdoten und Aktenstücke zur näheren Charakteristik der Werther - Zeit, nebst bibliograhischen Angaben, welche unter Anderem für die Verbreitung des Werther im Auslande, namentlich unter den Franzosen, Engländern und Italienern, die vollständigsten Beweise liefern. Da der Verfasser aus sehr zerstreuten, zum Teil ganz vergessenen Quellen geschöpft hat, so werden wohl selbst die geschworenen Goethekenner manches Neue darunter finden. Einem weiteren Leserkreise aber hofft er nicht allein anschaulich gemacht zu haben, welches ungeheure Aufsehen und welche heiße Teilnahme der Werther einst erregte, sondern auch, wie hoch sich der junge Goethe, in der Kraft seinen Genius, über seine Zeitgenossen emporgehoben hatte." [.] Der Literaturhistoriker Johann Wilhelm Appell befasst sich im vorliegenden Band ausführlich mit Goethes Werther. Er bettet den Briefroman nicht nur in den zeitgenössischen historischen Kontext ein, sondern untersucht auch die Rezeption und Adaption v. a. im europäischen Ausland. Dieses Buch ist ein unveränderter Nachdruck der vierten Auflage aus dem Jahr 1896.