Lulu Brentano

Eine 'curiose' Lebensgeschichte erzählt in Briefen

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783737404891
Sprache: Deutsch
Umfang: 272 S.
Format (T/L/B): 2.4 x 23.9 x 16.7 cm
Auflage: 1. Auflage 2021
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Sie hieß eigentlich Ludovica, nannte sich selbst Lulu, und führte die Ehenamen Jordis und Des Bordes. Bekannter ist sie als Lulu Brentano. Im Freien Deutschen Hochstift/Frankfurter Goethehaus, in der Preußischen Staatsbibliothek zu Berlin und in weiteren Archiven liegen Autographen, geschrieben vom 10. Lebensjahr (1797) bis wenige Wochen vor ihrem Tod (1854). Sie dokumentieren eine Lebensgeschichte, die ihr Bruder Clemens als 'curios' bezeichnete. Bankiersgattin mit Kontakten in die allerhöchsten Kreise, gute Bekannte der Brüder Grimm, mit 25 Jahren Todessehnsucht, als Witwe erfolgreiche Unternehmerin in Paris, von Eichendorff hoch gelobte Schriftstellerin bilden einige Merkmale ihres bislang wenig beachteten, von Brüchen begleiteten Lebensweges. In ihr vereinigen sich erfolgreicher Brentanoscher Kaufmannsgeist und musisches Talent der Mutter La Roche, Schutz und Halt suchende Verbindung zu den Geschwistern und zur eigenen Familie, aber auch auf der Religion ruhendes soziales Engagement zu einer interessanten Persönlichkeit. Walter Scharwies hat ihre großenteils unveröffentlichten Briefe übertragen.

Autorenportrait

Walter Scharwies, Regierungsdirektor a. D. und ehem. Bürgermeister, veröffentlichte Bücher und Aufsätze zur Geschichte des Raumes Alzenau/Aschaffenburg. Er ist ferner Beiträger zu den Bänden Die Brentanos - Eine romantische Familie und Romantik an Rhein und Main. Seine Forschungen beschäftigen sich mit den Persönlichkeiten auf dem vor den Toren Frankfurts gelegenen Schloss Wasserlos. Lulu Brentano zählt zu den prominenten Schlossherrschaften.

Leseprobe

Jordis heist er und wenn er küst so beist er Friedrich Karl von Savigny weilte zu einem längeren Studienaufenthalt in Paris. Gunda begleitete ihn als junge Ehefrau und werdende Mutter. Die 16jährige Schwester Meline ging mit in die französische Hauptstadt und unterstützte Gunda im Haushalt. In diese Zeit fällt ein Brief, den Lulu wenige Wochen nach ihrem 18. Geburtstag an Gunda verfasste. Brief von Lulu an Gunda von Savigny in Paris Frankfurt am 29. Januar 1805 Frankfurt den 29 Jänner Hast du vergessen, Liebste Gunda, wie sehr du mir ans Herz gewachsen, daß du uns gar nichts von dir hören läst? Zwar das beste was du mir hättest sagen können, habe ich doch erfahren, und wünschte nun doppelt und dreyfach bei dir zu sein, im Grunde finde ich daß ich meine ganze Tendens verfehle, indem ich dich mein bestes Gut, nicht hegen, und pflegen, ja nicht einmal sehen soll, wenn ich es am meisten wünschte. Ich kann dir gar nicht beschreiben, welche große Sehnsucht mich zuweilen befällt, eüch wieder zu sehen, und wenn ich denn denken muß, daß ihr mich vielleicht ganz vergessen habt, macht es mich recht traurig. Wenn ich wieder etwas von eüch gehört, und weiß daß es eüch freüen kann, will ich die interressanten Fata meines bis herigen Lebens umständlich erzählen, denn es hing nur an einer Kleinigkeit, und die Verzweiflung über deine Vergessenheit hätte mich weit geführt, (klar nicht zu dir) du mußt dich aber nur bei mir nach meinen angelegenheiten erkundigen denn außer mir, und noch ein paar leüten, kennt sie kein Mensch. Was macht die Vortrefliche Melina wird sie mich bald mit einem leichtfüssigen Liebens würdigen Schwager erfreüen, oder mit Neid erfüllen, Grüsse und küsse sie Tausendmal, von mir.