Beschreibung
Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.Unsanft stieß Henrik den gleichaltrigen Jörg in die Seite. »Drängle nicht so«, flüsterte er ungeduldig.»Ich möchte doch auch die Braut sehen«, seufzte Jörg und begab sich wieder auf seinen Platz im Chor.»Ist ja keine da!« belehrte Pünktchen den Jüngeren.»Immer noch nicht? Die Orgel spielt doch schon seit einer Stunde.«»Seit einer halben Stunde«, berichtigte Nick, der Größte in dieser Runde. Er stand ganz hinten, hatte aber trotzdem, über die Köpfe der Kameraden hinweg, eine recht gute Sicht ins Kirchenschiff.Das Gotteshaus des kleinen Ortes Wildmoos war bis auf den letzten Platz besetzt. Wie ein Lauffeuer hatte sich die Nachricht verbreitet, daß ein reicher Aristokrat diese romantische Hochzeit in der kleinen Dorfkirche arrangiert habe. Alle wollten dabeisein, alle wollten das beneidenswerte Brautpaar sehen. Der Bürgermeister selbst hatte sich dafür eingesetzt, daß die kleine Kirche prächtig mit Blumen geschmückt worden war und daß hoch vom Turm die Fahnen wehten. Er war es auch gewesen, der Denise von Schoenecker gefragt hatte, ob die Kinder von Sophienlust zu diesem feierlichen Anlaß singen könnten.Selbstverständlich hatte Denise von Schoenecker zugestimmt. So war es gekommen, daß die Buben und Mädchen nun in ihren Sonntagskleidern im Chor standen und ungeduldig auf ihren Einsatz warteten.Doch nicht nur ihnen wurde die Zeit lang. Auch die Schaulustigen waren unruhig. Das Raunen in der kleinen Kirche wurde immer lauter. Schließlich war es nicht üblich, daß eine Hochzeit mit solcher Verspätung begann.Herr Rennert, der Leiter des Kinderchors, legte den Zeigefinger über die Lippen, um so seinen Schützlingen anzudeuten, daß nicht gesprochen werden dürfte. Er hatte
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