Beschreibung
Der Band beschreibt, wie Erfahrungen der Fremdheit in der zeitgenössischen Literatur und Kunst umgesetzt werden. Das Thema der ethnischen bzw. kulturellen Identität / Fremdheit, dem sich der vorliegende Band widmet, gehört - neben anderen biologischen, sozialen und psychischen Elementarerfahrungen wie u.a. Individuations- und Reifungsprozessen, Sexualität und Geschlecht, Familie und Verwandtschaft, Krankheit, Alter und Tod, Devianz und Kriminalität, Religiosität und Frömmigkeit, Okkultismus / Aberglauben, Ernährung / Kulinarik etc. - zu jenen anthropologischen Konstanten, die in jeder Kultur und jeder Epoche auf je spezifische Weise normativ geregelt werden und somit ein Forschungsobjekt der Historischen Anthropologie bilden. Identität und Fremdheit sind ihrerseits ein zentrales Thema, das mit den Migrationswellen seit der Jahrtausendwende besondere Aktualität und Virulenz erlangt hat. Die vorliegende Publikation arbeitet an Hand von ausgewählten Beispielen einige Aspekte und Tendenzen heraus, die die diskursive und literarische Konstruktion von Identität und Fremdheit seit etwa der Jahrtausendwende kennzeichnen. Konkret geht es um Fragen wie: mit welchen (sozio)semiotischen, semantischen und narrativen Strategien werden Identität und Fremdheit jenseits des aktuellen und bekannten mediopolitischen Diskurses (in seinen verschiedenen Ausprägungen) gedacht, konzipiert - und dergestalt konstruiert? Mit welchen thematischen und ideologischen Komplexen werden sie von der Literatur verknüpft und welche sekundäre Bedeutung wird ihnen dabei jeweils zugeschrieben? Welche überraschenden Deutungen nimmt die Literatur, um nur ein Beispiel zu nennen, von der (zumindest i
Autorenportrait
Wolfgang Lukas ist Professor am Institut für Germanistik der Bergischen Universität in Wuppertal