Beschreibung
Covid-19 hat die Krisenhaftigkeit unserer politischen Systeme schlagartig zum Vorschein gebracht. Während viele Staaten am Auftrag, ihre Bevölkerungen zu schützen, gescheitert sind, wussten sich andere nur durch pauschale Beschränkungen zu helfen. Die Zeiten des Lockdowns haben unser Verständnis des gesellschaftlichen Zusammenlebens verändert. Doch welche Lehren ziehen wir daraus? Benjamin Brattons spektakulärer Essay zieht die politischen Konsequenzen aus der Erfahrung der Pandemie und erkennt gesellschaftliche Handlungsfähigkeit als Existenzfrage. Denn die Krisen unserer Gegenwart erfordern umfassende Eingriffe in globalem Ausmaß und können nur mithilfe neuer Technologien und Formen der Steuerung und Koordination gelöst werden. Anstatt Biotechnologie, Geoengineering und globale Softwaresysteme ausschließlich als Bedrohung zu empfinden, ist es an der Zeit, sie als gesellschaftliche Ressourcen in Anspruch zu nehmen. Die Realität schlägt zurück ist ein Weckruf gegen die politische Einfallslosigkeit und ein Plädoyer für ein Denken, das der neuen Normalität gewachsen ist.
Autorenportrait
Benjamin Bratton, 1968 in Los Angeles geboren, ist Professor für visuelle Künste an der University of California, San Diego. Er ist der Programmdirektor des Think-Tanks ,The Terraforming' am Strelka-Institut für Medien, Architektur und Design in Moskau. In seinen Arbeiten beschäftigt er sich mit politischer Theorie, Technikphilosophie und Informatik und erforscht dabei die geopolitischen Folgen moderner Softwaretechnologien.
Schlagzeile
Ein provokanter Aufruf zum Widerstand gegen die politische Trägheit und für die Mobilisierung der planetaren technischen Möglichkeiten>