Beschreibung
Im Sinne des offenen Bildbegriffs, der der heutigen Kunstpädagogik und den Curricula für das Fach Kunst zugrunde liegt, gehört auch die Auseinandersetzung mit städtischer Architektur, gestaltetem urbanen Umfeld und damit verbundenen Planungsprozessen in den schulischen Kunstunterricht. Die Urbanisierung der Welt expandiert unaufhörlich - zu Beginn des 3. Jahrtausends lebte bereits die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten. Um die Jahrhundertmitte werden zwei Drittel der Menschheit in urbanen Räumen leben. Die Stadt erweist sich als der entscheidende, für die Zukunft zu gestaltende Lebensraum. Diese Herausforderungen sind nur in einer globalen Perspektive zu sehen: Flüchtlings- und Wanderbewegungen prägen das weltweite Geschehen. Im Mittelmeerraum streben Migranten und Flüchtlinge in die urbanen Regionen Europas. In China findet die größte Wanderungsbewegung der Weltgeschichte statt - das Ziel der Menschen sind die wuchernden Megastädte Chinas. In den westlichen Industrienationen regen sich zunehmend Kräfte, die die Migrantenströme als Bedrohung erleben und dementsprechend versuchen, Einfluss auf die Politik der demokratisch verfassten Staaten zu nehmen. Dem stehen jene Versuche der Stadtplanung gegenüber, Prozesse zu strukturieren, um Ausgrenzungen zu überwinden und neue urbane Interaktionsräume zu schaffen. In dem Buch »Urbanität. Problemfelder der Kunstpädagogik« werden Fragen und Zusammenhänge zur Urbanität aus stadthistorischer, stadtplanerischer, bildgeschichtlicher und kunstpädagogischer Perspektive dargelegt und erörtert.