Beschreibung
Angesichts der zunehmenden Ökonomisierung der Lebenswelt verfügen alle Formen der Verschwendung, des Nutzlosen und Sinnwidrigen über einen besonderen Reiz. In der philosophischen Diskussion wird vor allem auf Gabe und Verausgabung als grundlegende Formen sozialen Handelns zurückgegriffen, um ein Jenseits ökonomischer Prinzipien freizulegen. So kann die asymmetrische Gabe, die eine Zuwendung jenseits von Erwiderungspflicht und Nutzenkalkül bedeutet, als Inbegriff der ethischen Relation gelten. Großzügigkeit und Freigebigkeit stehen jedoch immer in Gefahr, einer verborgenen Vergeltungslogik zu gehorchen - um ihr zu entgehen, bedarf es einer besonderen Geschicklichkeit. Kathrin Busch verfolgt ihr Anliegen, einem Denken der Gabe jenseits von Gegenseitigkeit und Austausch Geltung zu verschaffen, sowohl in sozialphilosophischer wie kunsttheoretischer Hinsicht. Nach einer Herleitung der Thematik von Mauss und Bataille steht Derridas aporetische Formulierung der Gabe im Zentrum der Untersuchung.