Beschreibung
Die Kunst der kleinen Form, der Medaille, wurde nirgendwo im Deutschland des 20. Jahrhunderts so gepflegt wie in Köln. Ludwig Gies (1887-1966), von 1917 bis zu seiner Vertreibung aus dem Lehramt 1933 an den Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst in Berlin tätig, wirkte seit 1950 an den Kölner Werkschulen als Bildhauerlehrer und gab seine Leidenschaft für das 'Plakettenschneiden' an zahlreiche Schüler weiter. Sein bedeutendster Nachfolger auf diesem Spezialgebiet des 'gebundenen' Kleinreliefs wurde Karl Burgeff (1928-2005). Beeinflusst von diesen beiden sind nahezu 50 weitere Künstler nachzuweisen, unter ihnen Elisabeth Baumeister-Bühler (1912-2000), Kurt-Wolf von Borries (1928-85), Heribert Calleen (1924), Heide Dobberkau (1929), Hildegard Domizlaff (1898-1987), Theo Heiermann (1925-99), Ellmar Hillebrand (1925), Olaf Höhnen (1933), Sepp Hürten (1928), Joseph Jaekel (1907-85), Burkhard Jankowski (1961), Agatha Kill (1948), Gerhard Marcks (1889-1981), Erwin Nöthen (1935), Jutta Osten (1918), Jochem Pechau (1929-89), Rudolf Peer (1932), Wolfgang Reuter (1934) und Tong Hon Sang (1939). Im Berliner Münzkabinett bewahrte Künstler- und Sammlernachlässe ermöglichten die Monografie, die über die Werkschau einer gleichnamigen, im Bode-Museum gezeigten Ausstellung hinausgeht.
Autorenportrait
Wolfgang Steguweit, geb. 1944, wurde 1980 mit einem münzstättenkundlichen Thema des 17. Jahrhunderts promoviert. Er ist stellvertretender Direktor des Münzkabinetts der Staatlichen Museen zu Berlin, Gründer der Deutschen Gesellschaft für Medaillenkunst (1991) und Herausgeber der Reihe 'Die Kunstmedaille in Deutschland '. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Münz- und Medaillenkunde.
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