Beschreibung
Eine wichtige Ergänzung zu den von Schott neu publizierten Orchestermaterialen ist die Erstveröffentlichung von Klavierauszügen zu den zehn großen Opern von Richard Wagner in allen wichtigen Fassungen. Damit bieten wir den Bühnen und interessierten Opernliebhabern erstmals Klavierauszüge als Urtext-Ausgaben, die nach einheitlichen editorischen Kriterien konzipiert wurden: * Der Notentext ist auf das Aufführungsmaterial der Gesamtausgabe abgestimmt. * Alle Klavierauszüge sind proben- und studierpraktisch mit Studierziffern und durchgehenden Taktzählern ausgestattet. * Als Herausgeber konnten renommierte Musikwissenschaftler aus dem Umkreis der Richard Wagner-Gesamtausgabe gewonnen werden, die in kritischen Vorworten Detailinformationen zu den jeweiligen Ausgaben vermitteln. * Die Vorworte sind in drei Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch) abgedruckt. * Eine einheitliche und ansprechende Umschlaggestaltung mit Reproduktionen von Gemälden aus der Wagner-Zeit unterstreicht den Reihen-Charakter der Edition. DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG "Die Meistersinger von Nürnberg gelten heute weithin als deutsche Fest- und Nationaloper und sowohl ihre Aufführungs- und Rezeptionsgeschichte als auch die gängige Aufführungspraxis bestätigen, diese Einschätzung. Kritische Geister zitieren in diesem Zusammenhang gern Friedrich Nietzsches Schrift "Jenseits von Gut und Böse, wo in Bezug auf das Meistersinger-Vorspiel von prachtvoller, überladener, schwerer, Kunst die Rede ist, und die Wagnersche Musik derb und grob genannt wird. Sie habe, so Nietzsche, nichts von südlicher feiner Helligkeit des Himmels, nichts von Grazie, dafür aber eine schwerfällige Gewandung, etwas Willkürlich-Barbarisches und Feierliches und eine gewisse Plumpheit sogar. Nietzsches Einschätzung gilt vielen als Einsicht in das Wesen der Sache, obwohl auf der Hand liegt, dass Nietzsche übertrieb, weil er provozieren wollte. Viel wichtiger erscheint heute aber, dass seine Charakterisierung offensichtlich das Resultat einer Aufführungspraxis der Meistersinger war, die bestimmte Seiten des Werks vernachlässigte oder sogar unterschlug. Zu diesem Ergebnis kommt jedenfalls Meistersinger-Edition innerhalb der kritischen Gesamtausgabe der, musikalischen Werke Richard Wagners (Richard Wagner, Sämtliche Werke, Band 9, I-III, herausgegeben von Egon Voss, Mainz 1979-1987). Der Partiturerstdruck des Werks nämlich, der 1868 bei Schotts Söhne in Mainz erschien, wies zahlreiche Fehler und Auslassungen auf, insbesondere in Bezug auf die Vorschriften zur Dynamik und zur Artikulation. Die vielen fehlenden Staccatoanweisungen machen unmissverständlich deutlich, dass Wagner einen leichteren Klang beabsichtigte. Die den Klang wesentlich beeinflussende Unterscheidung zwischen Staccatopunkten und -keilen wurde glatt unterschlagen. Ähnliches gilt für die Anweisungen zur Dynamik, deren originale Differenziertheit durch die generalisierenden Einebnungen im Erstdruck nicht in Erscheinung treten konnte. [] Wenn davon die rede ist, dass der Ton die Musik mache, so sind damit wesentlich Tempo, Dynamik und Artikulation gemeint. Wer in diesem Sinne die Erkenntnis der Meistersinger-Edition der Gesamtausgabe ernst nimmt, kommt zwangsläufig zu einem neuen Meistersinger-Ton. (Egon Voss, zitiert nach dem Vorwort zum neuen Meistersinger-Klavierauszug)
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