Beschreibung
Paul Flechsig ist die anatomische Identifizierung wichtiger Gehirn- und Rückenmarksbahnen zu verdanken; er erkannte die sukzessive Markscheidenreifung der Nervenfasern im Gehirn als normalen entwicklungsgeschichtlichen Prozess und begründete darauf seine myeloarchitektonische Hirnforschung. Aus seinen Forschungen leitete er die Überzeugung ab, dass alle seelischen Vorgänge Erzeugnisse des Gehirns seien und durch die exakte neuroanatomische Analyse untersuch- und erklärbar.In seiner Rektoratsrede 'Gehirn und Seele' von 1894 fasste er erstmals seine Überzeugungen zusammen, was ihn über sein Fachgebiet hinaus berühmt machte.Hans Bergers wissenschaftliches Interesse galt insbesondere den physiologischen Vorgängen im Gehirn und begleitenden Körperreaktionen. Die Entwicklung der Elektroenzephalograpie leistet dem Kliniker unentbehrliche Hilfe für die Lokalisation von Hirngeschwülsten und Herderkrankungen sowie bei der Diagnose von Anfallsleiden. Berger gelang es, alle wesentlichen Eigenschaften der Hirnströme zu bestimmen und ihren diagnostischen Aussagewert umfassend darzulegen.In seiner Rektoratsrede von 1927 gibt er einen Überblick über die Entwicklung und den damals aktuellen Stand der Lehre zur Lokalisation im Großhirn. Zusatztext