Beschreibung
Beim Nachdenken über unser Sein in der Welt und ein mögliches Weiterleben der Seele nach dem Tod ergeben sich grundlegende Fragen, denen sich alle großen abendländischen Denker seit den ionischen Naturphilosophen in der Zeit um 500 vor Christus gestellt haben. Nichts von dem, was existiert, ist selbstverständlich, weder die unbelebten Dinge noch die Lebewesen und nicht der Mensch mit seinem Selbstbewusstsein und dem Vermögen, über das mit seinen Sinnen Wahrnehmbare hinaus auch Nichtmaterielles zu erkennen. Der Mensch kann das Wesen der Dinge - wenn auch unvollkommen - erfassen und Information in Wort oder Schrift weitergeben und verstehen. - Die Suche nach der Herkunft des Seienden führt zur Frage nach Gott und nach dem Sinn unseres Lebens. Was geschieht im Augenblick des Todes? Gibt es eine begründete Hoffnung, daß die Seele des Menschen den Tod des Leibes überlebt und Gott ihr einen neuen Leib schenken wird, so wie es die Heilige Schrift überliefert? Die Autorin stellt zwei gegensätzliche Denkrichtungen in These und Antwort gegenüber. Es ist einerseits der gemäßigt kritische Realismus in der Tradition der aristotelisch-scholastischen Philosophie, der auch prüft, ob und wie Aussagen aus dem Alten und dem Neuen Testament unsere Vernunft bereichern können. Die Gegenposition bilden moderne Weltanschauungen, die von einem irrigen Verständnis von Materie und Geist ausgehen und mit naturwissenschaftlichen Methoden Immaterielles und sogar das Jenseits zu erklären versuchen. Dafür werden beispielhaft Thesen aus einem 2011 erschienenen Buch von M. H. Niemz herangezogen. Der gemäßigt kritische Realismus überprüft unsere Erkenntnismöglichkeit mit Hilfe der Vernunft und mißt die Richtigkeit seiner eigenen und die Thesen anderer Denker an strengen Wahrheitskriterien, die sich an der klassischen Logik orientieren. Er zeigt Wege auf, die zur Erkenntnis des Daseins Gottes führen und zur begründeten Hoffnung auf ein Weiterleben nach dem Tod.
Autorenportrait
Anna Maria Hennen studierte an der PH Aachen die Fächer Mathematik und Biologie für die Sekundarstufe I und wurde an der TH Aachen zum Doktor der Philosophie mit den Nebenfächern Biologie und Pädagogik promoviert.