Beschreibung
Im Juni 1628 gab der Londoner Verleger Edward Blount einen schmalen Band mit theophrastischen Typenporträts unter dem Titel Micro-cosmographie. Or, A Peece of the World Discovered; in Essayes and Characters heraus. Obwohl der Urheber, der Humanist und spätere anglikanische Bischof John Earle, zunächst unbekannt blieb, erwies sich die in den Folgejahren maßgeblich erweiterte, bis 1732 mehrmals nachgedruckte Publikation als ein sensationeller Erfolg. Warum sie von Shakespeares Zeitgenossen mit Begeisterung aufgenommen wurde und mit ihrer pointierten Schilderung alltäglicher Verhaltensweisen noch heute Gültigkeit beanspruchen darf, ist nun mit einem Vorwort und erläuternden Kommentaren versehen zum ersten Mal in deutscher Sprache nachzulesen.
Autorenportrait
Alexander Eilers (*1976), promovierter Literaturwissenschaftler, Herausgeber sowie Übersetzer, hat 15 Jahre als Dozent an der Justus-Liebig-Universität Gießen gearbeitet und ist nun Englisch- und Philosophielehrer. Sein wissenschaftliches Interesse gilt dem Ästhetizismus, der englischen Romantik, dem Aphorismus wie auch den geistesgeschichtlichen Veränderungen der Frühen Neuzeit. Zu seinen Veröffentlichungen zählen The Summer of 1816 - von Monstern, Geistern und Vampiren (2010), John Gays The Beggars Opera - eine Erfolgsgeschichte (2010), Neue deutsche Aphorismen (zs. mit Tobias Grüterich, 2010/2014), Worte sind Taten: Neue finnische Aphorismen (zs. mit Sami Feiring, 2010/2016) und A Peece of the World Discovered - John Earles Charakterbilder im gattungs- und mentalitätshistorischen Kontext (2017).