Beschreibung
Der junge Landschaftskünstler Jerome verbringt einige Monate auf einer winzigen Insel im Ontariosee. Er will beobachten, wie sich die archaische Schnee- und Eiswelt Kanadas unter dem nahenden Frühling verändert. Doch sein Idyll wird jäh erschüttert, als er im Eis die Leiche eines Mannes findet. Ein Jahr später steht Sylvia, die Geliebte des toten Mannes, vor seiner Tür. Während er noch immer von dem Bild der Eisleiche verfolgt wird, trauert Sylvia um den einzigen Mann, den sie je geliebt hat. Bevor ihr die Vergangenheit unwiederbringlich entgleitet, will sie dem Fremden von Andrew und seiner Familie erzählen, die einst Holz den Sankt-Lorenz-Strom hinunterflößten und ein ganzes Imperium schufen. In diese Chronik eines Familienunternehmens ist zugleich die Geschichte eines Landes und einer Landschaft eingeschrieben. Seit David Gutersons Schnee, der auf Zedern fällt ist die klirrendkalte Magie des Winters nicht mehr so eindrücklich beschrieben worden. Urquharts Gespür für Landschaft und die dichte poetische Atmosphäre des Romans sind meisterlich. Mit Die gläserne Karte hat sie eine mitreißende Erzählung über die Zerbrechlichkeit der Liebe und die heilende Kraft des Erzählens geschrieben.
Autorenportrait
Jane Urquhart wurde 1949 in Geralton, Ontario, geboren, wuchs in Toronto auf und lebt heute wieder in einer Kleinstadt in Ontario. Sie gehört zu den erfolgreichsten kanadischen Schriftstellerinnen der Gegenwart. Im Berlin Verlag erschienen ihre Romane Fort (1995, BvT 2002), Übermalungen (1997), Im Strudel (BvT 2002) und Die Bildhauer (2002, BvT 2004). Mit Die Bildhauer war sie für den Booker Prize nominiert.