Das Trockene und das Feuchte

Ein kurzer Einfall in faschistisches Gelände

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783827008251
Sprache: Deutsch
Umfang: 143 S.
Format (T/L/B): 1.1 x 19 x 14.2 cm
Auflage: 1. Auflage 2009
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

'Diesen Text schrieb ich 2002, als ich mit den Recherchen zu einem inzwischen veröffentlichten Buch beschäftigt war. Er entstand aus der Begegnung der Thesen eines brillanten, aber schwer greifbaren Autors - Klaus Theweleit -, mit dem Text eines belgischen Faschisten.' Jonathan Littell Ausgestattet mit dem theoretischen Rüstzeug aus Theweleits berühmten Männerphantasien, liest Jonathan Littell den Rußlandfeldzug Léon Degrelles, des Gründers der katholischen 'Rexisten'-Bewegung und späteren Kommandeurs der SS-Division 'Wallonien'. Und er findet eine verblüffende Parallele zwischen den Schriften der deutschen Freikorpskämpfer der zwanziger Jahre und der 1949 erschienenen Rechtfertigungsschrift Degrelles: den Typus des 'soldatischen Mannes', der sich aus Angst vor der psychischen Auflösung mit einem Panzer schützt. Littell macht in Degrelles Wahrnehmungsmustern und Sprache eine Serie von Oppositionen aus, das Harte und das Weiche, das Saubere und das Schmutzige, und eben, als Hauptopposition, das titelgebende Trockene und Feuchte - alles Material für die Konstruktion des Protagonisten Maximilian Aue und der Romanwelt in den Wohlgesinnten. 'Littell belegt damit genau", schreibt Theweleit in seinem Nachwort, 'dass er die Sprache seines Protagonisten keineswegs erfunden hat, er hat das verfügbare Material der Henker genau angeschaut."

Autorenportrait

Jonathan Littell, 1967 in New York geboren in einer jüdischen Familie russischer Herkunft, die sich Ende des 19. Jahrhunderts in Amerika niedergelassen hat, ist in Frankreich aufgewachsen, wo er 1985 das Abitur machte, studierte in Yale (USA). Zwischen 1993 und 2001 arbeitete er für die humanitäre Organisation »Aktion gegen den Hunger« (ACF) in Bosnien und Afghanistan, im Kongo und in Tschetschenien. Littell lebt mit seiner Familie in Barcelona. Für seinen Roman »Die Wohlgesinnten« erhielt er 2006 den Grand Prix du Roman der Académie Française und den Prix Goncourt.

Schlagzeile

Ein Essay über die Struktur der faschistischen Sprache, den Littell während der Vor arbeiten zu Die Wohlgesinnten verfasste. Eine Fortschreibung von Theweleits Männerphantasien und zugleich ein literarisches Spiel, eine diskrete Parodie in der Maske der wissenschaftlichen Arbeit.¶¶>