Beschreibung
Weg vom Taylorismus, hin zur Marktsteuerung - so lautet, auf eine knappe Formel gebracht, das Credo aktueller Unternehmenskonzepte. Die damit verbundenen Wandlungsprozesse hat die Arbeits- und Industriesoziologie in vielen Branchen und Feldern aufmerksam registriert und analysiert. Aber wie steht es eigentlich mit Unternehmen, deren Wandel gar nicht am Ausgangspunkt Taylorismus beginnt? Kira Marrs stellt hier in einem kontrastiven Vergleich zwei exemplarische Fälle dieses Typs ins Zentrum: Administratoren und Entwickler in einem IT-Unternehmen, die bislang in einer Kultur 'verantwortlicher Autonomie' gelebt haben; und Pflegekräfte in einem kommunalen Krankenhaus, deren personenbezogene Dienstleistungsarbeit sich einem tayloristischen Dirigismus bisher weitgehend zu entziehen schien. Die Studie zeigt anschaulich die ganz unterschiedlichen Mechanismen (und ganz ähnlichen Resultate), wie 'der Markt' in die Regulierung der Arbeits- und Leistungsbedingungen eindringt - im Fall der IT-Firma durch eine wertorientierte Unternehmensführung, im Fall des Krankenhauses durch das Fallpauschalensystem. Marrs untersucht, welche Veränderungen die Beschäftigten registrieren und wie sie die Folgen bewältigen.