Beschreibung
Mit kriminalistischem und geschichtlichem Spürsinn begibt sich der Autor auf die Suche nach einer Tätergruppe " allerdings nicht wegen eines Verbrechens, sondern wegen einer Erfindung, die die Spielwelt bis auf den heutigen Tag fasziniert: Schach! Seit mehr als drei Jahrhunderten haben sich Historiker aus aller Welt noch nicht über die Antwort auf die Fragen einigen können, unter welchen konkreten Umständen, auf welche Weise, aus welchen Gründen und in welcher Region das königliche Spiel entstand. Bislang galten China, Indien oder Persien als die Ursprungsregionen des Schachspiels. Gerhard Josten berichtet in seinem Buch "Auf der Seidenstraße zur Quelle des Schachs" über eine fast vergessene Kultur längs der alten Seidenstraße, die einst von China bis zum Mittelmeer führte. Die kuschanische Kultur in Zentralasien mit ihrem ausgeprägten Synkretismus, so lautet diese neue These, bot etwa um die Zeitenwende durch ihre Verbindungen mit China, Indien und Persien beste Voraussetzungen und nutzte sie, um Schach in die Welt zu setzen.
Autorenportrait
Gerhard Josten wurde 1938 in Duisburg geboren und legte im Jahr 1969 seine Diplom-Hauptprüfung an der TH Aachen ab. Seitdem war der Autor als Diplomingenieur des Verkehrswesens beruflich in verschiedenen Positionen der Straßenverwaltung tätig. Außerhalb seines Berufs widmete er sich u.a. dem Schachspiel mit allen seinen Facetten. Dazu zählt neben Büchern schachlichen Inhalts wie "Die Steine der Weisen" (1992), "Schach und Computer" (2002), "Schach auf Ölgemälden" (2006) "A STUDY APIECE" (2010) und "Aljechins Gambit" (2011) sowie seinen mehr als 300 Schachkompositionen auch die Mitgliedschaft in der internationalen Initiativgruppe Königstein, die dem Ursprung des Schachspiels auf die Spur kommen wollte. Die Kenntnis des Verkehrswesens und dessen kulturelle Bedeutung führte den Autor über diese Gruppe zu neuen Erkenntnissen.
Leseprobe
Textprobe:Kapitel 4, Die Seidenstraße als Kulturträger:Neben Indien kommen in den herkömmlichen Arbeiten der Schachhistoriker auch Persien und China als Geburtsländer des Schachspiels in Betracht, wenn man den in der Fachwelt der Historiker den seit Jahrhunderten vorherrschenden Hypothesen folgt.Die kulturellen Gemeinsamkeiten dieser drei Regionen zeigten sich zu denjenigen Zeiten, in denen das Schach entstand, also etwa um die Zeitenwende und in der Zeit danach, zunächst als relativ gering ausgeprägt.So beeinflussten beispielsweise die Lehren des altiranischen Propheten Zarathustra den Alltag der Perser. Die Kunst der Dichtung der persischen Kultur, die eben den Herrscherhäusern auch den grauen Alltag umfasste, ist bereits vorn im Beispiel des Firdausi beispielhaft angesprochen worden.Dagegen zeichnete sich die indische Kunst durch unterschiedliche religiöse Vorstellungen aus und das Land bot mit seiner Vielfalt an Ethnien, Sprachen und Kasten ein Bild verwirrender Differenziertheit.In China herrschte der im 5. Jahrhundert v.d.Z. entstandene Konfuzianismus vor, der vielfach als der Inbegriff der chinesischen Kultur überhaupt angesehen wird. Nur wenige Zeit später wurde mit der in Indien entstandenen Lehre des Buddhismus ein Element in den chinesischen Kulturkreis integriert, sehr bald aber den lokalen Verhältnissen angepasst. Das bestehende kulturelle Eigenleben dieser drei Regionen stellt sich als sehr vielfältig dar und hätte also nicht nach einer weiteren Anreicherung durch ein Spiel wie Schach rufen müssen.Dennoch wuchs, beginnend mit kleinen Schritten etwa vor etwa 5000 Jahren, als die Herstellung der Seide in China begann, ein festes Bindeglied und Kommunikationsmittel zwischen diesen drei so ganz unterschiedlichen Kulturen heran: die Seidenstraße. Bereits zu dieser Zeit, also sehr lange vor der Gründung Roms und bevor Marco Polo seinen Fuß auf die Seidenstraße setzte, wurde zum ersten Mal in China Seide produziert. Ferdinand von Richthofen, ein im 19. Jahrhundert lebender deutscher Geograf, gab der Wegeverbindung von China bis zum Mittelmeer ihren Namen.Da die drei genannten Länder China, Indien und Persien, die von den Schachhistorikern überwiegend der Erfindung des Schachspiels gerühmt werden, spätestens um die Zeitenwende über eine durchgehende Verbindung verfügten, ist jedenfalls der Vollständigkeit halber zu prüfen, ob diese Straße vielleicht auch einen Bezug zum Schachursprung aufweisen könnte.Aus der besonderen Lage der Seidenstraße im Süden des asiatischen Kontinents wird ihr daher hier besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Diese uralte Straße, jene sagenumwobene Handelsstraße zwischen Ost und West, war keine einzelne Straße, sondern sie bestand aus einem großen Netzwerk verschiedener Routen, die im südlichen Bereich des asiatischen Kontinents den Westen mit dem Osten verband.Älteste Berichte über den Verlauf der Seidenstraße stammen aus der griechisch-römischen Antike. Herodot hat um 430 v.d.Z. die Stationen der Route mit den Namen der dort ansässigen Völker bezeichnet. Nach seiner Beschreibung verlief die Straße von der Mündung des Don zunächst nach Norden, ehe sie nach Osten abbog zu dem Gebiet der Parther und weiter über einen Karawanenpfad nördlich des Tianshan bis zur westlichen chinesischen Provinz Gansu.Die besondere Faszination der Seidenstraße lag auch in ihrer erheblichen interkulturellen Bedeutung: Völker der verschiedensten Kulturen und Religionen trafen sich in den Handelsstädten und tauschten untereinander neben Waren auch Ideen, Meinungen, Einstellungen, Philosophien und Traditionen aus. Ein hohes Maß an Toleranz war die unabdingbare Voraussetzung für das friedliche Miteinander in diesem Raum und nicht zuletzt das Streben nach einer solch offenen Welt macht noch heute die Faszination der alten Seidenstraße aus.Vom Mittelmeer und nördlich des Himalaya bis nach China durch Trockengebiete und Wüsten verlaufend, war sie eine der unwirtlichsten Strecken der Erde, die durch versengtes, wasserloses Land verlief und eine Oase mit der nächsten verband. Das Zweistromland, das ira Verkehrsteilnehmer war es nicht üblich und nicht möglich, dem gesamten Verlauf der Seidenstraße zu folgen.
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