Beschreibung
Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um ein Projekt, das sich dem Thema der literarischen Darstellung des afrikaansen Volkes im Dritten Reich (1933-1945) und darüber hinaus annimmt. In die Forschung einbezogen wird auch deutschsprachige Kolonialliteratur seit dem 19. Jahrhundert. Insgesamt gibt es eine Vielzahl von Aspekten, die untersucht werden, um möglichst umfangreiche wissenschaftliche Erkenntnisse im Hinblick auf die Thematik der Dissertation zu gewinnen. Zunächst wurde das literarische Feld im Nationalsozialismus möglichst umfassend vorgestellt. So sollte deutlich werden, welche verschiedenen literarischen Genres es gab. Ferner wurden Funktionen von Literatur im Dritten Reich erörtert, wobei zu analysieren war, inwieweit koloniale Schriften im Sinne der NS-Ideologie instrumentalisiert werden konnten. Im Kontext ging es auch um die Betrachtung des Verhältnisses von Kolonialismus und Nationalsozialismus in der Literatur zwischen 1933 und 1945. Im Anschluss erhielt auch vor 1933 entstandene Kolonialliteratur verstärkte Beachtung und wurde in die Analyse einbezogen, was zunächst durch einen umfassenden Überblick deutscher Kolonialgeschichte und Kolonialliteratur geschah. Nun kam es anhand dreier Werke zur exemplarischen Auseinandersetzung mit Kolonialliteratur verschiedener Zeiträume. Dazu gehört für die Jahre 1884 bis 1918 (Deutsches Kaiserreich) der Roman "Peter Moors Fahrt nach Südwest" (1906) von Gustav Frenssen, für die Phase der Weimarer Republik (1918/19-1933) das Werk "Volk ohne Raum" (1926) von Hans Grimm und für die zwölf Jahre des Dritten Reiches (1933-1945) der Roman "Farm Trutzberge" (1937) von Adolf Kaempffer. Im Folgenden war darzustellen, ob und in welchen Bereichen es Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede zwischen kolonialer Literatur in präfaschistischer Zeit und im Dritten Reich gegeben hat. Hierbei konnte es sich z. B. um rassistische Stereotype über Farbige etc. handeln. Im Kontext ging es auch um den Stellenwert kolonialer Literatur in der NS-Zeit im Vergleich zu anderen literarischen Genres. Der "eigentlichen Afrikaanerthematik" wurde ein Kapitel zur burischen Geschichte, beginnend im Jahre 1652 bis ins 21. Jahrhundert vorangestellt. Nun kam es zur Betrachtung unterschiedlicher Aspekte. Dazu gehörten ein Gesamtüberblick über die zur Analyse verwandte deutsche Kolonial - bzw. "Burenliteratur", die Betrachtung der Bedeutung von Schriften über Afrikaaner, ein konkreter Blick auf die Vielzahl der Publikationen über Buren im Dritten Reich und die Beschäftigung mit der Darstellung der "weißen Bauern" im Rahmen von Abenteuerliteratur. Ferner wurde der Frage nachgegangen, ob Afrikaaner in der Abenteuerliteratur zwischen 1933 und 1945 als Vorbild für Tapferkeit und soldatische Tugenden dienlich sein konnten oder nicht. Am Ende des Kapitels kommt es zur Analyse romantisierender Darstellungen des Lebens der Buren in kolonialen Werken. Es folgte die Auseinandersetzung mit der Frage, inwieweit es literarisch möglich war, Buren im Sinne der NS-Ideologie für die faschistische Weltanschauung zu instrumentalisieren. Hier konnte es um die Darstellung bäuerlichen Lebens, von Mut, rassistischen Stereotypen oder auch um die Charakterisierung jüdischer Figuren in den Werken gehen. Außerdem wird untersucht, wie Afrikaaner im Dritten Reich vor dem Hintergrund deutscher Kolonialvergangenheit in "Südwest" charakterisiert werden. Hierbei handelt es sich um einen besonders interessanten Aspekt, da die Buren (Südafrika), historisch betrachtet, Deutschland seine ehemalige Kolonie "Deutsch-Südwest" mit Hilfe der Alliierten nach dem Ersten Weltkrieg weggenommen hatten. Einen weiteren Aspekt stellt die Betrachtung faktischer Parallelen und Unterschiede in den ideologischen Überzeugungen von Buren und deutschen Nationalsozialisten im Dritten Reich dar. Ferner ging es darum, Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede in der literarischen Darstellung von Deutschen und Afrikaanern zur Zeit des Nationalsozialismus zu analysieren.
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