Beschreibung
Als 'verlässlichen Freund' hat der ehemalige Präsident des südafrikanischen Apartheid-Staates, F. W. de Klerk, die Schweiz bezeichnet. Tatsächlich: Die Schweizer Banken stützten das Apartheid-Regime noch, als es bereits weltweit geächtet war. Mascha Madörin hat diese üblen Geschäfte seit über 20 Jahren im Rahmen der Anti-Apartheid-Bewegung dokumentiert und analysiert. Kürzlich hat das Nationale Forschungsprogramm zu den Beziehungen Schweiz-Südafrika weitere Materialien aufgedeckt. Das vorliegende Buch vermittelt einen Überblick über die vielfältigen Wirtschaftsbeziehungen. Eigenständige Forschungen, etwa zu Goldswaps, Kapitalexporten und Termingeschäften, stehen neben kritischen Würdigungen der Studien zum Nationalen Forschungsprogramm. In elf Kapiteln wird belegt, wie intim sich die führenden Schweizer Bankiers mit dem die Menschenrechte verachtenden Apartheid-Regime einliessen. Und wie die Politik im Dienst der Grossbanken agierte, schummelte, verschwieg und verharmloste. Die Debatten um die jüngsten Erkenntnisse haben gezeigt, dass sich die offizielle Schweiz weiterhin weigert, ihre Verantwortung einzugestehen. Der vorliegende Band dokumentiert diesen doppelten Skandal. Zugleich liefert er Anschauungsmaterial für die Macht der internationalen Finanzinstitutionen und Banken gegenüber der demokratischen Regierung Südafrikas, die sich darum bemüht, die Folgeschäden der Apartheid zu beseitigen.